Juli 2017

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Mit dem Naturpark-Betreuer von Schachten zu Schachten

Wanderer und Nationalpark-Forscher im Arbergebiet unterwegs

Bodenmais. Geschichte, Tradition und Bedeutung der Beweidung der Arber-Schachten ist 19 Interessierten von Weiderechtler Ludwig Fritz und Arber-Gebietsbetreuer Johannes Matt näher gebracht worden. Der Naturpark hatte zusammen mit dem LBV und dem BN Deggendorf zu einer Wanderung eingeladen.

Bereits im Jahr 1522 wurde den Berg- und Hüttenleuten des Silberbergs unter anderem das Recht zur Waldweide auf dem Arber gewährt. Dieses Recht wird bis heute ausgeübt. Früher war die Zeit des „Blumbesuchs“ auf den Bodenmaiser Schachten von 1. Juni bis 10. Oktober festgeschrieben. Heutzutage dürfen die Weiderechtler schon früher auftreiben, aber immer noch ist die Weidezeit auf 132 Tage begrenzt. Im Jahr 1848 waren es in Bodenmais 139 Rechtler, 1948 noch mehr als hundert Berechtigte – heute sind drei übriggeblieben.

Die naturschutzfachliche Bedeutung der Beweidung ist vielfältiger Natur. Beispielsweise profitiert das Auerhuhn: Bei einer niedrigen Grasnarbe ist die Gefahr des Auskühlens der Küken durch nasses Gras geringer. Auch finden Jungvögel auf den lichten, sonnigen Schachten Waldameisen, eine enorm wichtige Nahrung. Der Ungarische Enzian besiedelt ebenfalls bevorzugt gut besonnte Bereiche und offene Bodenstellen, die durch Weidevieh entstanden sind.

Die Wanderung führte vom Bretterschachten übers Mittagsplatzl, Bodenmaiser Mulde, Arberschachten und Diensthüttenschachten auf die Hochzell. Dort weideten gerade die 21 Stück niederbayerisches Fleckvieh.

Ein paar Tage später zogen die Bodenmaiser Schachten das Interesse des Nationalparks auf sich. Mitarbeiter der Forschungsabteilung und des Life+-Projektes, die die Probebeweidung am Ruckowitzschachten begleiten, kamen zu einer von Johannes Matt organisierten Fortbildung zusammen. 
Dabei konnten Schachten vor, nach und in Beweidung gezeigt werden. Die auf den Bodenmaiser Schachten teils gut entwickelten Borstgrasrasen können als Zielzustand des Life+-Projektes im Nationalpark angesehen werden. Denn ohne den für die Weidenutzung typischen Einfluss von Verbiss und Tritt wandelt sich der Borstgrasrasen hin zu einem von Zwergsträuchern und Brachegräsern dominierten Lebensraum. Dass der Weidedruck ausreichend groß sein muss, damit die Heidelbeere in Schach gehalten bzw. zurückgedrängt wird und seltene Pflanzen eine Chance haben, wurde gemeinsam diskutiert.

Andererseits können die Ziele von Natura-2000 durch das Life+-Projekt auf dem Ruckowitzschachten konkret verfolgt werden, während im Arbergebiet die in den FFH-Managementplänen beschriebenen Maßnahmen nur schwerlich umzusetzen wären. Während auf dem Ruckowitzschachten seit dem Jahr 2014 etwa sechs Hektar in Probebeweidung sind, werden im Arbergebiet rund 50 Hektar traditionell beweidet. Diese teilen sich in 17 Hektar „Lichtweide“ und etwa 33 Hektar zuzüglich angrenzender Waldbereiche auf. Dies hat neben der Größe der Herde ein ganz anderes Weidemanagement zur Folge. Außerdem haben die Bodenmaiser Weiderechtler im Herbst nach Abweidung der Schachten das Recht, die „klassische Waldweide“ auszuüben.bb 

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Abenteuertag am Arber

Landschaftspflegeaktion am Sonntag

Gr. Arber. Spaß und Arbeit werden verbunden beim Abenteuertag am Großen Arber am kommenden Sonntag.

Los geht es mit einer Familienwanderung auf den Berg, bei der es viele Infos und Spiele rund um die Natur gibt. Nach einer Brotzeitpause geht es dann an die Arbeit: Rund um den geschützten Ungarischen Enzian werden die Heidelbeeren zurückgeschnitten, die ihn bedrängen.

Bereits seit ein paar Jahren veranstalten die Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald den „Arber-Abenteuertag“ – eine spielerische Landschaftspflegeaktion, die besonders für Familien geeignet ist. Treffpunkt der fünf- bis sechsstündigen Veranstaltung mit den Arber-Gebietsbetreuern Anette Lafaire und Johannes Matt ist am Sonntag um 10 Uhr am Brennesparkplatz; die Teilnehmer sollen eine Gartenschere, Arbeitshandschuhe, gutes Schuhwerk, eine Brotzeit und Getränke mitbringen. Anmeldung bis morgen, 12 Uhr, beim Naturpark: 09922/8024 80.bbz 

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Entdeckungsreisen mit dem Naturpark

Ferienprogramm für Kinder

Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayerischer Wald lädt mit der Tourist-Info Bayerisch Eisenstein Familien mit Kindern auf Entdeckungsreise in die NaturparkWelten ein.

An den Freitagen, 4. August, 18. August und 1. September können Familien in die geheimnisvolle Welt der Fledermäuse eintauchen und die Tierwelt am König Arber entdecken. Zudem kann man sein Können auf dem Skisimulator testen und die größte Modelleisenbahnwelt Ostbayerns bestaunen.

Zusammen mit dem Naturpark-Team werden die Kinder die Ausstellungen erkunden und auch eine knifflig-lustige Rallye lösen. Außerdem wird gemalt, gebastelt, es werden Fledermausbretter gezimmert und jede Menge Spiele sollen für kurzweilige Stunden im Grenzbahnhof Eisenstein sorgen. Eine Mittagspause wird im Naturpark Wirtshaus eingelegt.

Treffpunkt ist jeweils um 10.30 Uhr an der Theke in der Eingangshalle des Grenzbahnhofs Bayerisch Eisenstein. Das Kinderprogramm dauert etwa bis 14.30 Uhr. Im Eintrittspreis von 5 Euro für Kinder sind die Betreuung und die Materialkosten enthalten. Anmeldung bei der Tourist-Info Bayerisch Eisenstein, 09925/94 03-16. Die Anreise ist bequem mit der Waldbahn möglich (mit GUTI kostenlos).

An den Terminen 30. Juli, 30.August und 8. September finden Führungen für Kinder und Familien am Arber statt. Genauere Informationen zu diesen Wanderungen für Groß und Klein, dem „Arber-Abenteuer-Tag“ oder der „Natur auf der Spur“ gibt es im Jahresprogramm des Naturparks oder unter 09922/80 24 80.löf 

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Viele Projekte trotz niedriger Finanzmittel

Aus der Jahreshauptversammlung des Naturparks Bayerischer Wald

Marion Wittenzellner 

Viechtach. 
In der 50. Jahreshauptversammlung des „Naturpark Bayerischer Wald e.V.“ am Donnerstag in Engelsdorf (Gemeinde Rattenberg/Lkr. Straubing-Bogen) hat Vorsitzender Heinrich Schmidt, der an diesem Tag im Amt bestätigt wurde (VBB berichtete), die Wichtigkeit von Naturparken betont. „Naturparke bewahren und entwickeln Natur und Landschaft mit“, erklärte er.

Naturparke seien Vorbildlandschaften für die Entwicklung ländlicher Regionen und böten die Chance, auf 29 Prozent der bayerischen Landesfläche nachhaltige Entwicklung voranzutreiben, sagte er in seinem Bericht. Schon seit den 1950er Jahren werde durch Naturparke die Balance zwischen intakter Natur, wirtschaftlichem Wohlergehen und guter Lebensqualität angestrebt. Mit einer Fläche von rund 278 000 Hektar in vier Landkreisen und seinen 89 Mitgliedsgemeinden nehme der Naturpark Bayerischer Wald dabei eine Sonderstellung ein, weil er in seinem weitläufigen Gebiet zwischen Donau und Böhmerwald den ersten deutschen Nationalpark umschließe, in Nachbarschaft zu vier Großschutzgebieten stehe und eine bis dato einzigartig breite, schützenswerte Arten- und Naturausstattung besitze.

Auch heuer könne der Naturpark in Bezug auf die Zahl und die Qualität seiner Projekte in den Kernbereichen Landschaftspflege, Umweltbildung, Naturschutz und Erholungsvorsorge wieder ein ausgeglichenes Jahresergebnis vorweisen. So habe man etwa vermehrt Anstrengungen für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und für den Arten- und Biotopschutz unternommen.

Mit einer Power-Point-Präsentation zeigte Schmidt die mannigfachen Aktivitäten des Naturparks. Darunter fanden sich diverse Artenschutzprojekte, Infotafeln und Lehrpfade, Landschaftspflegemaßnahmen, die Gebietsbetreuung „Großer Arber“, grenzüberschreitende Förderprogramme, die Feierlichkeiten zu 25 Jahren Grenzöffnung in Bayerisch Eisenstein, kulturelle Veranstaltungen im Grenzbahnhof, die Feier zum Naturpark-Jubiläum, Partnerschaften mit Tschechien 2015-2020, aber auch die Öffentlichkeitsarbeit. Zudem erinnerte er an die Auszeichnung des Bayerischen Pfahls als Nationales Geotop und an die Auszeichnung mit dem „Fahrtziel Natur Award 2016“. Darüber hinaus unterstütze man die Reaktivierung der Bahnstrecke Viechtach-Gotteszell und fordere unter dem Stichwort „Natur-Tourismus“ ferner die Anpassung der Förderrichtlinien in den Bereichen Regionalentwicklung, Tourismus und Wanderwege.

Der Vorsitzende dankte seinen engagierten Mitarbeitern, ohne die solch ein Jahresprogramm nicht zu bewerkstelligen wäre. Es sei die Aufgabe des Naturparks, Projekte vorzubereiten und zu begleiten, damit die Menschen davon profitieren, denn die Natur sei das Kapital für die Regionalentwicklung, bekräftigte er. Weil bei einer besseren finanziellen Grundausstattung noch wesentlich mehr Leistung möglich wäre, wolle man die Wertschätzung hierfür noch weiter vorantreiben. Immerhin musste man 2016 allein für Personal- und Sachkosten zirka 220 000 Euro ohne Förderung ausgleichen, und auch die Sanierung des Grenzbahnhofs in Bayerisch Eisenstein sei eine Herausforderung gewesen. Das laufende Darlehen konnte dank der Unterstützung des Landreis Regen durch eine Sondertilgung stark reduziert werden.

Eine Aufstockung der Grundfinanzierung sei längst überfällig, weil man mit der bisherigen Pauschale von 20 000 Euro die laufenden Geschäfte eines Naturparks solcher Größenordnung nicht finanzieren könne, mahnte Schmidt. Als stellvertretender Vorsitzender des Naturparkverbands Bayern habe er deshalb 2015 eine Initiative gestartet, den Freistaat bei der finanziellen Ausstattung seiner Naturparke besser in die Pflicht zu nehmen. 20 Jahre lang habe er versucht, über das Umweltministerium eine Verbesserung zu erreichen, jetzt sei er über den Umweltausschuss und über Abgeordnete zum Erfolg gekommen: Insgesamt würden die Finanzmittel für alle 18 Bayerischen Naturparks ab 2017 um eine Million Euro aufgestockt. Des Weiteren hoffe er auf eine einvernehmliche Regelung für die finanzielle Unterstützung durch den Bezirk Niederbayern, nachdem er den Bezirken in Bayern nachgewiesen habe, dass Naturschutz und Landschaftspflege auch deren Aufgabe sei. Eines jedoch dürfe nicht noch einmal passieren, dass das Geld, um das man zuerst gekämpft habe, danach wieder abgezogen wird, weil kleinere Naturparke bei der momentan praktizierten Verteilung der Mittel überproportional bevorteilt werden, kritisierte Schmidt.

Zuvor hatten die Anwesenden mit einer Schweigeminute der verstorbenen Mitglieder gedacht, besonders dem Motor der ehrenamtlichen Modelleisenbahnbaugruppe Otto Eichler, der Anfang des Jahres einer schweren Grippe erlegen war. In den nachfolgenden Grußworten dankte Bürgermeister Dieter Schröfl dem Naturpark für die Arbeit, von der auch die Mitgliedsgemeinden profitieren.

Er habe hier einige schöne Slogans gesehen, die aufzeigten, worauf wir stolz sein dürfen, befand Straubings Landrat Josef Laumer. Der Naturpark Bayerischer Wald sei mehrfach ausgezeichnet und habe in den 50 Jahren wahrlich Erfolgsgeschichte geschrieben. Heinrich Schmidt und seine Mitarbeiter seien Kämpfer für diesen Naturpark.

MdB Alois Rainer lobte das Jahresprogramm. Wenn man dann noch dazu unter so vielen Naturparks in Bayern zwischen 50 und 60 Prozent der Fördermittel abschöpfe, dann habe man alles richtig gemacht, konstatierte er. Diese Fördermittel kämen den Kommunen wie auch den Menschen zugute. Denn Tourismus sei zwar richtig und wichtig, aber „wir leben hier, also machen wir es in erster Linie für uns und für unsere Heimat“.

Geschäftsführer Hartwig Löfflmann warf in seinem Bericht einen Blick auf die Aktivitäten in den vier klassischen Naturpark-Aufgabenfeldern während des abgelaufenen Vereinsjahres. So habe man im Bereich „Naturschutz und Landschaftspflege“ den Schwerpunkt des botanischen Artenschutzes auf das Holunderknabenkraut und auf den Böhmischen Enzian gelegt. Außerdem sei man verstärkt in der Pflege der Naturschutz- und FFH-Gebiete, beim Artenschutz (vor allem Fledermäuse) und beim Netzwerk Streuobst tätig geworden.

Im Bereich „Erholung und Besucherlenkung“ habe man Lehrpfade erneuert, Schutzhütten mit dreisprachigen Infotafeln versehen, den Rinchnacher Info-Pavillon neu gemacht, die gemeindebezogenen A3-Karten im Internet gepflegt und einige Wanderkarten ersetzt. Problematisch sei es aber laut Löfflmann, wenn die Markierungshoheit des Naturparks beim Wanderwegekonzept mit neuen Ideen der Gemeinden kollidiere. Er machte unmissverständlich klar, dass der Naturpark seine Beschilderung nicht aufgebe.

Im Bereich „Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit“ habe man unter anderem diverse Fortbildungen, Vorträge und Exkursionen durchgeführt und wöchentliche Führungen an Ilz, Pfahl und Arber sowie im gesamten Naturparkgebiet angeboten sowie die geführte Zugfahrt „Trans Bayerwald Express“ von Plattling nach Bayerisch Eisenstein konzipiert.

Im vierten Schwerpunktbereich „Regionalentwicklung“ könne der Naturpark laut Löfflmann mangels Fördermöglichkeiten nur ideelle Unterstützung etwa durch Beratung, Auslage von Faltblättern oder die Vorstellung regionaler Produkte und Vermarkter auf der Internetseite leisten. Soweit möglich, nehme man auch mit Infoständen auf Bauern- und Regionalmärkten teil.

Des Weiteren habe der Naturpark eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst, eine FÖJ-Stelle sowie für zweimal drei Monate einen Praktikantenplatz besetzt; vier weitere Bufdi-Stellen müssten allerdings aufgrund der Finanzmittelknappheit beim Bund leider frei bleiben. Die Erhebung des Sonderbeitrags werde ab 2017 wieder eingestellt. Der Haushaltsnachweis 2016 belege deutlich den eisernen Sparkurs, auf dem man sich befinde. Nichtsdestotrotz hatte man ein Defizit von 44 918,42 Euro zu verzeichnen. Der Kontostand und das Barvermögen betrugen zum Jahreswechsel 58 634,27 Euro.

Die beiden nicht persönlich anwesenden Kassenprüfer Anton Bernreiter und Oskar Heindl erklärten in einer schriftlichen Stellungnahme, dass die Kasse am 24. Januar geprüft und in Ordnung befunden wurde. Die Versammlung folgte daraufhin ihrem Vorschlag und erteilte der Schatzmeisterin und dem Vorstand einstimmig die Entlastung.

Der Geschäftsführer stellte auch den Haushaltsplan 2017 vor. Dieser lasse ein Minus von 41 560,89 Euro und einen Kontenstand von 17 073,38 Euro erwarten. Insgesamt betrachtet sei der Kassenstand des Naturparks auf einem neuen Tiefststand, aber der Vermögensstand inklusive der Immobilien auf einem Rekordhoch. Entscheidend für den Jahresendstand werde die Entwicklung der zahlenden Gäste im Grenzbahnhof sein, betonte der Geschäftsführer. Der Haushaltsplan wurde von der Versammlung einstimmig angenommen.

Es sei immer ein Problem, so eine Vielzahl von Projekten abzuwickeln und vorzufinanzieren, merkte Heinrich Schmidt zu diesen Zahlenwerken an. Als kleinen Erfolg habe man jetzt zumindest in Teilbereichen Abschläge für die Personalkosten erreicht. Das Thema werde man noch angehen.

Vertreter des Bund Naturschutz aus Passau mahnten am Ende noch einen sorgsameren Umgang beim Flächenverbrauch an. Sie baten den Naturpark, in den Gemeinden darauf hinzuwirken, dass nicht überall Gewerbegebiete entstehen. Damit lösten sie eine kurze intensive Diskussionsrunde aus. Schmidt fand den Appell zwar berechtigt, weil Bayern den höchsten Flächenverbrauch aller Bundesländer aufweise, erinnerte aber daran, dass die Entwicklung einer Region auch mit der Schaffung von Arbeitsplätzen zusammenhänge. Der Geiersthaler Bürgermeister Anton Seidl gab zu bedenken, dass der größte Flächenverbrauch an den Großstadträndern herrsche; die hiesigen Bürgermeister dagegen seien gefordert, Arbeitsplätze zu schaffen, weil sie die Leute auch für ein intaktes Gemeindeleben brauchen.

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Unterwegs zu Arnika, Enzian und Co.

Botanischer Rundgang am Arbergipfel

Gr. Arber. Ende Juli zeigt sich die Pflanzenwelt am Arbergipfel in ihrem schönsten Gewand. Auffällig sind die Blüten der Arnika und des Ungarischen Enzians. Daneben weist der Arbergipfel viele weitere zwar weniger auffällige, aber ebenfalls seltene und geschützte Pflanzenarten auf.

Sogenannte „Eiszeitreliktarten“ konnten aufgrund des rauen Klimas im Gipfelbereich überdauern. Auch dank der Besucherlenkungsmaßnahmen hat sich eine einzigartige Flora auf den Borstgrasrasen und Felsfluren erhalten können. Vielen der Tagestouristen und auch auch Einheimischen ist nicht bewusst, an welchen botanischen Besonderheiten sie am höchsten Berg des Bayerischen Waldes vorbei wandern.

Daher sind alle Interessierte am Freitag, 28. Juli, zu einem botanischen Rundgang herzlich eingeladen. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Arberkapelle auf dem Arberplateau. Der Rundgang dauert ca. 2,5 Stunden, so dass mit der letzten Gondel-Fahrt um 16.30 Uhr zur Arber-Talstation gefahren werden kann. Durchgeführt wird die Exkursion von Gerhard Nagl vom Verein „Grünes Herz Europas“ und dem Arber-Gebietsbetreuer Johannes Matt. Es wird um eine Anmeldung bis Donnerstag, 12 Uhr, beim Naturpark unter  09922/ 80 24 80 wird gebeten.bbz 

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Naturpark bleibt in bewährter Hand

Vorsitzender Heinrich Schmidt mit 100 Prozent der Stimmen bestätigt – Abschied vom bisherigen Vize Heinrich Lobmeier

Marion Wittenzellner 

Viechtach Der „Naturpark Bayerischer Wald e.V.“ hat auch in den kommenden drei Jahren einen starken Fürsprecher und Kämpfer für die Sache an seiner Spitze: In der 50. Jahreshauptversammlung am Donnerstagnachmittag im Hotel-Gasthof Dilger in Engelsdorf (Gemeinde Rattenberg) wurde Heinrich Schmidt von den 37 stimmberechtigten Mitgliedern per Akklamation mit 100 Prozent als 1. Vorsitzender bestätigt.

Eine ebenso leichte Aufgabe hatten der Straubing-Bogener Landrat Josef Laumer als verantwortlicher Wahlleiter nebst seinen Beisitzern, dem gastgebenden Bürgermeister Dieter Schröfl sowie dem Wiesenfeldener Bürgermeister und Gemeindetags-Kreisverbandsvorsitzenden Anton Drexler, mit der Besetzung der beiden Stellvertreterposten.

Hierbei rückte Ferdinand Brandl auf einstimmigen Beschluss der Versammlung in die zweite Reihe vor. Der 1. Bürgermeister der Gemeinde Hunding war in den letzten drei Jahren bereits 3. Vorsitzender des Vereins und verfügt deshalb über hinlänglich Kompetenz und Erfahrung für die Ausübung seines neuen Amtes. Zudem bekundete er gegenüber den Anwesenden, dass er „bei so einem super Vorsitzenden gerne Zweiter wäre“.

Als neuer 3. Vorsitzender frisch ins Führungsteam gerückt ist Rudolf Seidenader. Seidenader ist seit 2008 1. Bürgermeister in Neukirchen bei Hunderdorf, einer Gemeinde, in der es – wie er in einer kurzen Vorstellung seiner Person betonte – auch dank seines Amtsvorgängers sehr viele Berührungspunkte zum Naturpark gebe. Darüber hinaus ist er derzeit in der regionalen ILE Projektleiter des Netzwerks Streuobst. Somit war es erneut gelungen, die Vorstandschaft wieder mit Vertretern aus drei der vier Naturpark-Landkreise zu besetzen.

Wie Vorsitzender Schmidt wissen ließ, sei es ohnehin das erklärte Ziel, in näherer Zukunft die Satzung entsprechend zu ändern und noch einen 3. Stellvertreter einzuführen, damit dann aus allen vier Landkreisen ein Vorstandschaftsmitglied eingebunden werden könne.

Bereits im Vorfeld waren ferner die beiden Kassenprüfer Oskar Heindl und Anton Bernreiter einstimmig mit der Fortführung ihrer Arbeit betraut worden.

Die turnusgemäßen Neuwahlen waren heuer allerdings auch verbunden mit einem Abschied – vom bisherigen „Vize“ Heinrich Lobmeier, der nach 34 Jahren unermüdlichen ehrenamtlichen Engagements für den Naturpark aus Altersgründen nicht mehr kandidierte.

„Da geht eine Ära zu Ende“, sagte Schmidt und bedankte sich mit etwas Wehmut bei seinem „langjährigen Mitstreiter im Dienste des Naturparks Bayerischer Wald“ für dessen geleistete Arbeit und für die stets loyale Unterstützung. Heinrich Lobmeier sei nicht nur ein Mann, der sich für unsere Gesellschaft mit seiner Erfahrung einbringe, sondern vor allem einer, auf den man sich immer verlassen konnte, betonte Schmidt in einer kurzen Laudatio. Durch seine umgängliche Art sei mit ihm stets eine sehr angenehme Zusammenarbeit möglich gewesen. In würdigender Anerkennung für seinen jahrzehntelangen Einsatz sei er im Rahmen der letzten Jahreshauptversammlung bereits mit dem Ehrenzeichen des Naturparks ausgezeichnet worden. Namens des Naturparks Bayerischer Wald, aber auch persönlich bedankte sich der Vorsitzende nunmehr noch einmal ganz herzlich bei Lobmeier für das Geleistete und wünschte ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen, verbunden mit dem Wunsch, dass er ihn auch künftig bei den Veranstaltungen des Naturparks begrüßen dürfe.

„Heinrich Lobmeier war immer mit dabei – genauso ein Kämpfer für den Naturpark wie Heinrich Schmidt!“, hob Landrat Laumer hervor. Diese Ansicht teilten auch die Anwesenden, die die Lobreden für den scheidenden Vize-Vorsitzenden mit kräftigem Applaus begleiteten.

Ein weiterer Bericht folgt.

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Der Naturpark-Verein tagt

Viechtach. Am Donnerstag, 20. Juli, ab 14 Uhr findet die Jahreshauptversammlung des Vereins „Naturpark Bayerischer Wald“ im Gasthof Dilger in Engelsdorf in der Gemeinde Rattenberg statt. Zu dieser 50. Mitgliederversammlung treffen sich die Vertreter von 89 Gemeinden aus den vier Landkreisen Regen, Freyung-Grafenau, Straubing-Bogen und Deggendorf sowie alle Privatmitglieder, Verbände und Vereine. Die Tagesordnung umfasst die Berichte über das Jahr 2016 und die Haushaltsplanung für 2017. Außerdem finden Neuwahlen statt. Die Versammlung wird etwa zwei Stunden dauern.vbb 

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Wanderung zu den Schachten unterm Arber

Bodenmais. Bereits seit dem Jahre 1522 werden mehrere Schachten im Arbergebiet von Weiderechtlern aus Bodenmais beweidet. Von den einst über hundert Weiderechtlern sind es heute nur noch drei, die alljährlich Jungrinder auf die Bodenmaiser Schachten auftreiben. Heute leistet die Beweidung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt im dortigen Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Der Landesbund für Vogelschutz Regen, der BN Deggendorf und der Naturpark Bayerischer Wald laden am morgigen Sonntag zu einer rund fünfstündigen Wanderung dorthin ein. Ludwig Fritz von den Bodenmaiser Weiderechtlern wird Historisches und Informatives zu dieser alten Nutzungsform erläutern. Die Wanderung über Mittagsplatzl, Bodenmaiser Mulde, Arberhütten- und Diensthüttenschachten und Hochzell wird von Arber- Gebietsbetreuer Johannes Matt geführt. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr am Parkplatz Bretterschachten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.bb 

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Fünf Schutzgebiete lernen voneinander

Ranger diskutieren über Erlebnispädagogik, digitale Medien und Forschungsprojekte

Lindberg/Neuschönau. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Das finden zumindest die Ranger der Nationalparks Berchtesgaden, Schwarzwald, Šumava und Bayerischer Wald sowie des Naturparks Bayerischer Wald. Deswegen arbeiten die Teams seit geraumer Zeit eng zusammen. Jüngst trafen sich Vertreter der fünf Großschutzgebiete im Nationalpark Bayerischer Wald, um sich über Erlebnispädagogik, digitale Medien oder Forschungsprojekte auszutauschen.

Auf der Tagesordnung standen neben Kleingruppen-Workshops und Vorträgen auch Exkursionen in die wilde Natur. Wobei auch dort immer wieder spontane Besprechungen im Gelände durchgeführt wurden. Schwerpunkte waren diesmal die zielgruppengerechte Bildungsarbeit zu den Themen große Beutegreifer, Insekten und Pilze, das Monitoring von Bruthöhlen und der Einsatz von Apps zur Datenerfassung.

„Wir haben uns auch viel über den emotionalen Zugang zur Natur ausgetauscht und über Mittel und Wege, diese Begeisterung an unsere Besucher weiterzugeben“, sagt Jochen Grab, Ranger-Chef im Nationalpark Berchtesgaden. „Das Schöne ist, dass es ein ständiges Geben und Nehmen ist, vom dem jeder profitiert“, so Urs Reif, Ranger-Chef im Nationalpark Schwarzwald.

Als Win-win-Situation bezeichnet Michael Großmann, Leiter der Nationalparkwacht im NP Bayerischer Wald, den Austausch. „Viele Herausforderungen der Rangerarbeit sind in verschiedenen Gebieten gleichermaßen anzugehen. Warum sollte man die Arbeit da nicht auf mehrere Schultern verteilen? So können wir unser Personal nicht nur effizienter einsetzen, sondern auch auf einen viel breiteren Fundus aus Ideen zurückgreifen.“ bbz 

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Geheimnisvolle Geräusche am Arbersee

Junior-Ranger-Programm und Fledermaus-Exkursion des Naturparks zu später Stunde

Gr. Arber. Der Naturpark Bayerischer Wald e. V. und die Kreisgruppe Regen des Landesbundes für Vogelschutz haben eine Fledermausnacht am Großen Arbersee veranstaltet, die auf großes Interesse stieß. 30 Erwachsene und 15 Kinder tauchten in das Reich der „Schatten der Nacht“ ein.

Vor dem Rundgang um den Arbersee trafen sich die Junior-Ranger des Nationalparks Bayerischer Wald mit dem Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, und dem Commerzbank-Umweltpraktikanten Paul Ratz. Gemeinsam wurde die Jagd- und Orientierungsstrategie der Fledermäuse mit Ultraschall und Echolotung auf spielerische Art veranschaulicht.

Bei einem Spiel waren zudem die Eltern der Junior-Ranger gefordert, ähnlich wie weibliche Fledermäuse in deren Wochenstuben ihre Jungen nur über den Geruch wiederzufinden. Nach diesem kurzweiligen Programm für die Junior-Ranger führte Fledermausexpertin Susanne Morgenroth in die Lebensweise der „Kleinen Schatten der Nacht“ ein. Sie hatte ihren Fledermauspflegling „Erwin“, einen Abendsegler, mit dabei, der aus nächster Nähe beobachtet werden konnte. Die Kinder durften den Pflegling mit Mehlwürmern füttern und ihn sogar vorsichtig streicheln.

Auf dem Rundweg um den Großen Arbersee vernahmen die Teilnehmer dann geheimnisvolle Geräusche. Die Gruppe konnte mithilfe von Detektoren den Ultraschallrufen der Fledermäuse lauschen. Mit den Detektoren werden die Ultraschallfrequenzen in den hörbaren Bereich des Menschen übersetzt und angezeigt. Über die jeweilige Frequenz konnten Wasserfledermäuse und auch Zweifarb- und Zwergfledermäuse herausgehört werden.

Der naturnahe und strukturreiche Wald rund um den Großen Arbersee bietet zahlreiche und hervorragende Lebensstätten für Fledermäuse, etwa Spechthöhlen, Felsspalten, aber auch Rindentaschen. Am Ende der Führung zeigten sich Wasserfledermäuse, die sehr eindrucksvoll ganz knapp über der Wasserfläche jagten und von dort Insekten aufnahmen, sowie Zwergfledermäuse, die auf Baumwipfelhöhe über den See flogen.bbz 

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