November 2025
Bildung für nachhaltige Entwicklung am Naturpark wichtig
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. gratuliert seiner Mitarbeiterin Heidi Heigl zur erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung Umweltbildung / Bildung für nachhaltige Entwicklung. Heidi Heigl ist seit Mitte 2023 beim Naturpark Bayerischer Wald in der Umweltbildung und in der Land-schaftspflege tätig und hat nun nebenher die zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung erfolg-reich absolviert. Das Thema Nachhaltigkeit wird beim Naturpark seit Jahrzehnten erfolgreich prak-tiziert, man darf aber nicht stehen bleiben und muss sich stets zeitgemäß weiterentwickeln. Die qualifizierte Schulung von Mitarbeitern gehört hier untrennbar dazu.
Bayerisches Umweltministerium zeichnet 26 neue Multiplikatoren und Multiplikatorinnen zu Bildung für nachhaltige Entwicklung aus
Mit viel Energie, frischen Ideen und kreativen Lernformaten präsentierten 26 Absolventen und Absolventinnen der Berufsbegleitenden Weiterbildung Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) am Samstag, den 22. November 2025 ihre innovativen Bildungsprojekte auf der Burg Schwaneck in Pullach. Die interaktive Ausstellung machte eindrucksvoll sichtbar, wie vielfäl-tig und wirkungsvoll Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung sein kann. Den feierlichen Höhe-punkt des Tages bildete die Zertifikatsübergabe im Großen Rittersaal: Nicolas Krajewski vom Bay-erischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz überreichte die Abschlusszertifikate.
Ein starkes Bildungsnetzwerk trägt die Weiterbildung
Organisiert und durchgeführt wurde die vom Bayerischen Umweltministerium geförderte Qualifi-zierungsmaßnahme vom Trägerverbund aus Naturerlebniszentrum Burg Schwan-eck/Kreisjugendring München-Land, Ökologische Akademie e.V. und Ökoprojekt MobilSpiel e.V. Alle drei Einrichtungen sind Partner im Qualitätsnetzwerk BNE in Bayern. Kooperationspartner sind zudem der Bundes- und Landesverband der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU).
36 Kurstage, ein Ziel: wirksame Bildung für die Zukunft
In Zeiten globaler Krisen ist Bildung für nachhaltige Entwicklung wichtiger denn je. Sie unterstützt Lernende dabei, sich über ökologische und gesellschaftliche Zusammenhänge auszutauschen und notwendige Veränderungen mitzugestalten. Während der zweijährigen Weiterbildung beschäftig-ten sich die Teilnehmenden mit Werten und Haltungen für Nachhaltigkeit, wie Beteiligung in Gruppen gelingen kann und wie Kinder, Jugendliche bis hin zu Erwachsenen in den Austausch kommen können. Sie erprobten in eigenen Bildungsprojekten, wie sie Menschen für den Wandel stärken können.
Vielfältige Praxisprojekte mit großer gesellschaftlicher Relevanz
In ihren Praxisprojekten zeigten die Teilnehmenden eindrucksvoll, wie vielfältig Bildung für nach-haltige Entwicklung umgesetzt werden kann. So entstand ein SDG-Glücksrad, das spielerisch Kin-der mit den globalen Nachhaltigkeitszielen vertraut macht. Beim Projekt „NightVenture: Batman auf der Spur“ entdeckten Jugendliche die faszinierende Welt der Fledermäuse. Weitere Workshops widmeten sich dem Thema Stadtbäume als Klimaschützer im urbanen Raum oder der Frage, wie Schüler und Schülerinnen am Beispiel Smartphone globale Wertstoffkreisläufe verstehen können. Darüber hinaus profitierten Familien von interaktiven Angeboten zur nachhaltigen und gesunden Ernährung, während pädagogische Teams mit der BNE-Starter-Box praktische Impulse für die Ar-beit in Kindertageseinrichtungen erhielten. Ein interkulturelles Gartenprojekt brachte junge Aus-zubildende und Senior*innen zusammen.
Erfolgreiche BNE-Qualifizierung geht weiter
Die Berufsbegleitende Weiterbildung Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung gilt als eine der erfolgreichsten Qualifizierung ihrer Art. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung von Gestaltungskompetenzen, zur Verankerung von BNE in Bildungseinrichtungen und Kommunen und zur Umsetzung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele. Der nächste, bereits 15. Kurs startet im April 2026 und endet im November 2027. Interessierte können sich bei einem digitalen Infoabend am 28. Januar 2026 von 17:00 bis 20:00 Uhr informieren.
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Erfahrungsaustauch zwischen Nachbarn
Der Naturpark Bayerischer Wald grenzt zusammen mit dem Nationalpark Bayerischer Wald an der Tschechischen Grenze an den dortigen Nationalpark und das Landschaftsschutzgebiet Šumava. Für die Tschechische Republik ist es eine Ausnahme, dass eine Nationalparkverwaltung und die Verwaltung eines Landschaftsschutzgebietes, hier für den Šumava, in der gleichen Verwaltung in Winterberg unter einem Dach sitzen.
In unregelmäßigen Abständen, durchschnittlich etwa einmal im Jahr, gibt es auch einen Erfahrungsaustausch zwischen dem Naturpark Bayerischer Wald und seinen benachbarten Schutzgebieten Nationalpark und Landschaftsschutzgebiet Šumava.
Dieses Mal ging es zuerst an die tschechische Grenze nahe Schnellenzipf. Hier auf diesen Flächen leben noch Birkhühner. Trotz Schutzbemühungen wird die Population leider immer kleiner. Pavel Hubený und Pavel Bečka sowie zwei Ranger des Nationalparks erklärten gemeinsam wie Landschaftspflege und Prozessschutz vor Ort funktionieren sollen. Eine schwierige Gratwanderung, denn viele der Flächen sind durch den Menschen geprägt. Natur, Natur sein lassen funktioniert hier nicht so ganz, da viele Arten auf Pflege und den Eingriff des Menschen angewiesen sind.
Ein weiterer Programmpunkt war Fürstenhut ein Ortsteil der Gemeinde Borová Lada. Die Flächen rund um Fürstenhut werden durch Schafe beweidet, natürlich spielen dann auch große Beutegreifer, wie der Wolf eine Rolle. Hier kam es 2017 zum ersten Wolfsangriff bei dem einige Schafe umkamen. Durch gezieltes Management und Schutzmaßnahmen kam es seit damals aber zu keinem weiteren Vorfall mehr.
Auch Historisches kam nicht zu kurz. Das Dorf wurde im Jahre 1792 begründet. Fast 70 Gebäude mit mehr als 500 Bewohnern waren hier einst vorzufinden. Der zweite Weltkrieg und der eiserne Vorhang besiegelten allerdings die Geschichte des Dorfes. Zwischen 1946 und 1956 wurde die deutschstämmige Bevölkerung vertrieben, Gebäude abgerissen und der Friedhof sowie die Kirche zerstört. Erst in 1992 wurden die Grabsteine wiederaufgerichtet und Anlagen saniert. Der Nationalpark bemüht sich zudem die alten Grundmauern der Gebäude gehölzfrei zu bekommen um die Geschichte des Dorfes sichtbar zu halten.
Nach dem erfolgreichen Austausch blieb bei allen Teilnehmern der Konsens die gegenseitigen Besuche aufrecht zu erhalten. Eine Idee hatte sich schon geformt: Der Besuch der Landschaftspflegeflächen die mit Wasserbüffeln beweidet werden. Ein derzeit sehr erfolgreiches Projekt im Naturpark Bayerischer Wald.
Beobachtungsnacht mit der Grundschule Kirchdorf im Wald
Kirchdorf i. W. Am 30. Oktober 2025 stand für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kirchdorf im Wald ein ganz besondere Abend auf dem Programm. Nachdem sie den Eschenberg bereits bei ihrem Wandertag tagsüber erkundet hatten, bot sich ihnen nun die Gelegenheit, den nächtlichen Sternenhimmel hautnah zu erleben. Rund 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter Schülerinnen und Schüler, Geschwister sowie zahlreiche Eltern – folgten der Einladung des Naturparks Bayerischer Wald und der Astronomischen Vereinigung Mittlerer Bayerischer Wald und genossen bei sternenklarem Himmel einen beeindruckenden Blick in die Weiten des Alls.
Der Abend begann am Wanderparkplatz Waldhaus, wo sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten. Gemeinsam machten sie sich bei malerischem Abendrot auf den Weg zum Gipfel des Eschenbergs. Oben angekommen, begrüßte Hartwig Löfflmann, Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Wald, gemeinsam mit den Astronomie Experten die Gruppe, bevor sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den verschiedenen Teleskopen verteilten und die Beobachtung begannen.
Bei idealen Wetterbedingungen konnten die Besucherinnen und Besucher den Mond, den imposanten Ringplaneten Saturn und als besonderes Highlight des Abends den Kometen „Lemmon“ beobachten. Betreut wurden die Instrumente von fachkundigen Mitgliedern der Astronomischen Vereinigung, die alle Fragen beantworteten und spannende Einblicke in die Welt der Astronomie gaben.
Neben den großen Teleskopen standen den Kindern auch zwei kleinere Geräte zur Verfügung, an denen sie selbständig den Umgang mit einem Teleskop üben und versuchen konnten, Himmelsobjekte wie den Mond oder den Saturn ins Visier zu nehmen. Besonders die jungen Sternenbeobachterinnen und -beobachter zeigten großes Interesse an der Entstehung von Sternen, Planeten und unserem Mond.
Ein besonderer Höhepunkt war der Anblick des Kometen „Lemmon“, der sogar mit einem Fernglas deutlich zu erkennen war. Da dieser voraussichtlich erst in über 1000 Jahren wieder an der Erde vorbeifliegen wird, lohnt es sich, die nächsten klaren Abende noch zu nutzen. Auf seiner Flugbahn nähert sich der Komet immer weiter der Sonne und verschwindet dabei allmählich in der Abenddämmerung, was die Beobachtung zunehmend erschwert.
Mit diesen besonderen Eindrücken wurde die Beobachtungsnacht am Eschenberg zu einem unvergesslichen Erlebnis, das bei Groß und Klein gleichermaßen Begeisterung für die Astronomie weckte.
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Überleben ist schwer genug
Für das Auerhuhn beginnt jetzt schon die schwere Jahreszeit. Der Winter ist zwar noch etwas entfernt, aber in der kalten Jahreszeit ist das Auerwild in den Hochlagen besonders schutzbedürftig. Durch abseits der Wege gehende Wanderer, Skitouren- und Schneeschuhgeher aufgeschreckt, wird es zur sehr energiezehrenden Flucht veranlasst. Aufgrund des Auffliegens und der hohen Fluchtdistanz muss das Auerhuhn rund den zwölffachen Energieaufwand aufbringen als im normalen Zustand. Wiederholen sich die Störungen, kann dies bis zum Tod des Auerhuhns führen.
Daher gilt vom 1. November bis zum 30. Juni nächsten Jahres in der Arberregion wieder das Wegegebot zum Schutz des Auerhuhns. Vom Mühlriegel über den Kleinen und Großen Arber bis hin zum Bretterschachten, sowie zum Kleinen und Großen Arbersee reicht das Wildschutzgebiet fürs Auerwild. Zudem besteht für Hunde eine ganzjährige Anleinpflicht.
Um das Auerhuhn zu schützen, haben die Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau-Pfarrkirchen, die Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald gemeinsam mit den örtlichen Behörden, Forstbetrieben und Vereinen das Besucherlenkungskonzept mit dem Titel „Auerhuhn lebt Zukunft“ weiterentwickelt: An den Hauptausgangspunkte ins Arbergebiet werden die Wintersportler zunächst von aus Holz geschnitzten Auerhühnern begrüßt. Große Hinweisbanner in unmittelbarer Nähe machen die Wintersportler darauf aufmerksam, dass sie jetzt ein sensibles Gebiet betreten. Zudem finden sie auf nebenstehenden Infotafeln weiterführende Erläuterungen zum Auerwildschutzgebiet und Hinweise für naturverträgliches Verhalten und entsprechende Routen. Diese mit dem Deutschen Alpenverein abgestimmten Routen sind draußen im Gelände an den Wanderwegweisern und bei unübersichtlichen Freiflächen im Winter an den grünen Schildern „Natürlich auf Tour“ wiederzufinden. Auf die sensiblen Ruhezonen im Auerwildschutzgebiet, die unbedingt störungsfrei zu halten sind, wird mit Stopp-Schildern hingewiesen.
Diese Maßnahmen wurden im Rahmen des Besucherlenkungsprojektes „Auerhuhn lebt Zukunft“ umgesetzt. Dieses wird unterstützt und mitfinanziert vom Forstbetrieb Bodenmais der Bayerischen Staatsforsten, dem Haus Hohenzollern, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regen und den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Cham und Regen, sowie dem Deutschen Alpenverein.
Jeder Erholungssuchende kann einen Beitrag zum Erhalt des Auerhuhns leisten, indem er auf den markierten Wegen bleibt und nur die gespurten Loipen zum Langlaufen nutzt. Schneeschuh- und Skitouren sind auf die als umweltverträglich ausgewiesenen Routen und markierten Wegen zu beschränken. Diese finden sich in der Karte „Arberregion“ des Deutschen Alpenvereins, die in den Tourist-Infos oder im Buchhandel erhältlich ist. Mit dieser Rücksicht kann es gelingen, dass der eindrucksvollste Waldvogel des Bayerischen Waldes erhalten bleibt.