April 2006
Die Quarzriffe des „Großen Pfahls“
Naturerlebnis an einem „Kunstwerk der Natur“
Der „Große Pfahl“ bei Viechtach ist eines der bekanntesten Naturdenkmäler Ostbayerns. Geheimnisvoll und bizarr zeigen sich die hoch aufragenden und weiß schimmernden Felsenriffe ca. zwei Kilometer nordwestlich von Viechtach. Die Felsentürme aus Quarzgestein sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern beflügeln schon lange die Phantasie der Menschen. Nach alten Sagen ist der weiße Felsenzug der oberirdische Kamm eines tief im Erdinnern ruhenden Drachens. Tatsächlich ist der Pfahl ein uralter Riss im Grundgebirge des Bayerischen Waldes. Gegen Ende des Erdaltertums drangen heiße wässrige Quarzlösungen in diese Spalten und Hohlräume ein und erstarrten in einer Tiefe von bis zu fünf Kilometer zum weißen Quarzgestein. Im Laufe der Jahrmillionen wurden das umliegende weichere Gestein verwittert und abgetragen. Der sehr harte Pfahlquarz widerstand bis heute dem Zahn der Zeit. Besonders eindrucksvoll zeigt er sich in den Felsenriffen des „Großer Pfahl“, der als „Geotop Nummer eins“ die Liste der einhundert schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler in Bayern anführt.
Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bietet sich dem Wanderer ein Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen, beweideten Pfahlheiden und licht durchfluteten Wäldern. Ein Lehrpfad mit zwei Rundwegen und vielen Infotafeln informiert über Tiere und Pflanzen sowie Pfahlentstehung und Steinbruch. Dem Naturliebhaber zeigt sich von dem bestehenden Wegen ein buntes Farbenspiel: An manchen Felswänden des ursprünglich weißen Quarzriffs finden sich neben grünlich leuchtenden Schwefelflechten und grau-schwarzen Silikatflechten auch rostrot schimmernde Eiseneinlagerungen und kleine, glitzernde Bergkristallrasen. Am eigens eingerichteten „Klopferplatz“ bei der „Alten Schmiede“ können Quarzminerale mitgenommen werden. Ansonsten besteht im Naturschutzgebiet das Verbot Mineralien zu sammeln und die Wege zu verlassen. Damit soll dieses einzigartige Naturerbe für kommende Generationen erhalten und die wertvolle Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden.
Die freien, gut besonnten Felsgratbereiche und die südseitigen, lichten Heiden und Wälder sind Wärmeinseln im ansonsten recht rauen Klima des Bayerischen Waldes. Der Pfahl ist hier ein wichtiger Lebensraum für seltene, wärme- und trockenheitsliebende Tier- und Pflanzenarten. An den Pfahl-Felsen finden sich beispielsweise achtzehn verschiedene Ameisenarten - darunter auch einige die normalerweise in trockenwarmen Weinbaugebieten verbreitet sind. Wie Bonsaibäumchen wachsen die bis zu 200 Jahre alten „Pfahlkiefern“ fast auf dem nackten Felsen. Die nachtaktiven Fledermäuse „übertagen“ in den Felsspalten. In Wochenstuben bringen sie hier ihre Jungen zur Welt. Am wenig bewachsenen Felsenfuß wartet der Ameisenlöwe in einem Fangtrichter auf seine Beute – meist Ameisen und Spinnen, die sich in seine kleine Erdhöhle verirren. Auf der Südseite des Pfahlrückens wachsen von Natur aus meist lichte und zwergstrauchreiche Eichen-, Birken- und Kiefernwälder. Jahrhunderte lang wurden viele dieser steinreichen, mageren Haine als gemeinschaftliche Weideflächen genutzt. Daraus entwickelte sich eine artenreiche Pfahlheide. Auf diesen Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden wachsen neben dem namensgebenden rosa blühenden Heidekraut, die gelb blühende Blutwurz oder auch die seltene Heide- und Pechnelke. Sonnenhungrige Reptilien wie die prächtig schimmernde Zauneidechse oder die schlanke, völlig ungiftige Schlingnatter finden hier eine geeigneten Lebensraum.
Der Quarzriffe am „Großen Pfahl“ wurde bereits 1939 unter Naturschutz gestellt, um sie vor dem drohenden Abbau als Steinbruch zu retten. Im angrenzenden Quarzbruch fanden die „Schudderschloger“ - so wurden die Steinbrucharbeiter genannt - ein ganzes Jahrhundert lang Brot und Arbeit. Anfangs wurde das sehr harte und tragfähige Quarzgestein überwiegend zu Strassenschotter verarbeitet. Noch heute wird er anderenorts am nahezu 150 km langen Pfahl als Rohstoff für die Siliziumherstellung verwendet. Restaurierte Betriebsgebäude wie die „Alte Schmiede“ oder „Verladestation“ lassen die 100 jährige Abbaugeschichte des Pfahls in Viechtach erkennen. Nachdem im Jahr 1992 der Betrieb in Viechtach eingestellt wurde, eroberte sich die Natur dieses Gebiet zurück.
Der „Pfahl-Steig“ verbindet auf einem erlebnisreichen, zwei Kilometer langen Wanderweg das Quarzriff mit dem Viechtacher Stadtzentrum. Auf heckenreichen Streuobstwiesen kann man in einem Schauimkerstand (Eröffnung Ende Mai), Bienen und Imkern bei der Arbeit zu sehen. Weiter gelangen Wanderer zum geplanten Industriedenkmal „Sporer-Quetsch“. Hier wurde das im Quarzbruch abgebaute Pfahlgestein zerkleinert, sortiert, gewaschen und für den Weitertransport vorbereitet. Alte, knorrige Eichenwälder und beschauliche Bachwiesen säumen im Riedbachtal den Weg. Auf einem fast 150 m langen Steg können Wanderer über einen renaturierten Altarm des Riedbaches spazieren.
Im „Alten Rathaus“ am Viechtacher Stadtplatz – dem Endpunkt des Pfahl-Steiges - befindet sich die Pfahl-Infostelle, die gemeinsam von der Stadt Viechtach und dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. getragen wird. In einer erlebnisreichen Dauerausstellung kann man sich mit dem Thema „Der Pfahl im Bayerischen Wald“ beschäftigen: Landschaft und Lebensräume, Tiere und Pflanzen, Entstehungs- und Nutzungsgeschichte, Pfahl-Sage, Burgen und Schlösser oder eine Steinbruch-Inszenierung sind dabei dargestellt. Große und kleine Naturfreunde können in der Experimentierwand „Pfahlgeheimnisse“ oder „den Mikrokosmos des Pfahl“ erforschen. Gesteine und Mineralien warten bei der Suche nach dem „Stein der Weisen“ auf ihre Entdeckung. Darüber hinaus informieren verschiedene Wechselausstellungen und eine Info-Theke über den Naturpark.
Rückfragen zum Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ und zum Pfahl im allgemeinen werden unter der Telefonnummer 09942 – 90 48 64 bei der Pfahl-Infostelle oder unter Telefonnummer 09942 – 1661 bei der Touristinfo Viechtach gerne beantwortet.
Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bietet sich dem Wanderer ein Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen, beweideten Pfahlheiden und licht durchfluteten Wäldern. Ein Lehrpfad mit zwei Rundwegen und vielen Infotafeln informiert über Tiere und Pflanzen sowie Pfahlentstehung und Steinbruch. Dem Naturliebhaber zeigt sich von dem bestehenden Wegen ein buntes Farbenspiel: An manchen Felswänden des ursprünglich weißen Quarzriffs finden sich neben grünlich leuchtenden Schwefelflechten und grau-schwarzen Silikatflechten auch rostrot schimmernde Eiseneinlagerungen und kleine, glitzernde Bergkristallrasen. Am eigens eingerichteten „Klopferplatz“ bei der „Alten Schmiede“ können Quarzminerale mitgenommen werden. Ansonsten besteht im Naturschutzgebiet das Verbot Mineralien zu sammeln und die Wege zu verlassen. Damit soll dieses einzigartige Naturerbe für kommende Generationen erhalten und die wertvolle Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden.
Die freien, gut besonnten Felsgratbereiche und die südseitigen, lichten Heiden und Wälder sind Wärmeinseln im ansonsten recht rauen Klima des Bayerischen Waldes. Der Pfahl ist hier ein wichtiger Lebensraum für seltene, wärme- und trockenheitsliebende Tier- und Pflanzenarten. An den Pfahl-Felsen finden sich beispielsweise achtzehn verschiedene Ameisenarten - darunter auch einige die normalerweise in trockenwarmen Weinbaugebieten verbreitet sind. Wie Bonsaibäumchen wachsen die bis zu 200 Jahre alten „Pfahlkiefern“ fast auf dem nackten Felsen. Die nachtaktiven Fledermäuse „übertagen“ in den Felsspalten. In Wochenstuben bringen sie hier ihre Jungen zur Welt. Am wenig bewachsenen Felsenfuß wartet der Ameisenlöwe in einem Fangtrichter auf seine Beute – meist Ameisen und Spinnen, die sich in seine kleine Erdhöhle verirren. Auf der Südseite des Pfahlrückens wachsen von Natur aus meist lichte und zwergstrauchreiche Eichen-, Birken- und Kiefernwälder. Jahrhunderte lang wurden viele dieser steinreichen, mageren Haine als gemeinschaftliche Weideflächen genutzt. Daraus entwickelte sich eine artenreiche Pfahlheide. Auf diesen Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden wachsen neben dem namensgebenden rosa blühenden Heidekraut, die gelb blühende Blutwurz oder auch die seltene Heide- und Pechnelke. Sonnenhungrige Reptilien wie die prächtig schimmernde Zauneidechse oder die schlanke, völlig ungiftige Schlingnatter finden hier eine geeigneten Lebensraum.
Der Quarzriffe am „Großen Pfahl“ wurde bereits 1939 unter Naturschutz gestellt, um sie vor dem drohenden Abbau als Steinbruch zu retten. Im angrenzenden Quarzbruch fanden die „Schudderschloger“ - so wurden die Steinbrucharbeiter genannt - ein ganzes Jahrhundert lang Brot und Arbeit. Anfangs wurde das sehr harte und tragfähige Quarzgestein überwiegend zu Strassenschotter verarbeitet. Noch heute wird er anderenorts am nahezu 150 km langen Pfahl als Rohstoff für die Siliziumherstellung verwendet. Restaurierte Betriebsgebäude wie die „Alte Schmiede“ oder „Verladestation“ lassen die 100 jährige Abbaugeschichte des Pfahls in Viechtach erkennen. Nachdem im Jahr 1992 der Betrieb in Viechtach eingestellt wurde, eroberte sich die Natur dieses Gebiet zurück.
Der „Pfahl-Steig“ verbindet auf einem erlebnisreichen, zwei Kilometer langen Wanderweg das Quarzriff mit dem Viechtacher Stadtzentrum. Auf heckenreichen Streuobstwiesen kann man in einem Schauimkerstand (Eröffnung Ende Mai), Bienen und Imkern bei der Arbeit zu sehen. Weiter gelangen Wanderer zum geplanten Industriedenkmal „Sporer-Quetsch“. Hier wurde das im Quarzbruch abgebaute Pfahlgestein zerkleinert, sortiert, gewaschen und für den Weitertransport vorbereitet. Alte, knorrige Eichenwälder und beschauliche Bachwiesen säumen im Riedbachtal den Weg. Auf einem fast 150 m langen Steg können Wanderer über einen renaturierten Altarm des Riedbaches spazieren.
Im „Alten Rathaus“ am Viechtacher Stadtplatz – dem Endpunkt des Pfahl-Steiges - befindet sich die Pfahl-Infostelle, die gemeinsam von der Stadt Viechtach und dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. getragen wird. In einer erlebnisreichen Dauerausstellung kann man sich mit dem Thema „Der Pfahl im Bayerischen Wald“ beschäftigen: Landschaft und Lebensräume, Tiere und Pflanzen, Entstehungs- und Nutzungsgeschichte, Pfahl-Sage, Burgen und Schlösser oder eine Steinbruch-Inszenierung sind dabei dargestellt. Große und kleine Naturfreunde können in der Experimentierwand „Pfahlgeheimnisse“ oder „den Mikrokosmos des Pfahl“ erforschen. Gesteine und Mineralien warten bei der Suche nach dem „Stein der Weisen“ auf ihre Entdeckung. Darüber hinaus informieren verschiedene Wechselausstellungen und eine Info-Theke über den Naturpark.
Rückfragen zum Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ und zum Pfahl im allgemeinen werden unter der Telefonnummer 09942 – 90 48 64 bei der Pfahl-Infostelle oder unter Telefonnummer 09942 – 1661 bei der Touristinfo Viechtach gerne beantwortet.
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Naturerlebnis an einem „Kunstwerk der Natur“
Die Vier Jahreszeiten im Bayerischen Wald
Diaschau des Naturparks mit Hubert Bauer-Falkner
Der Naturpark Bayerischer Wald e. V. hatte in der Naturpark-Infostelle Würzinger Haus in Außernzell zu einer Diaschau mit dem Titel „Die Vier Jahreszeiten“ mit Hubert Bauer-Falkner eingeladen. Bildungsreferent Hartwig Löfflmann begrüßte die Teilnehmer darunter den Zweiten Bürgermeister Klampfl aus Außernzell, der in seinem kurzen Grußwort seine Freude über die Veranstaltung im Würzinger Haus ausdrückte, gleichzeitig aber die Hoffnung äußerte, dass nach dem langen Winter auch noch Frühjahrsbilder zu sehen sein werden.
Hubert Bauer-Falkner präsentierte mit vier Diaprojektoren auf zwei Leinwänden seine Parallelprojektion. Hinterlegt mit lyrischen Gedanken und Musik von Antonio Vivaldi zeichnete er ein farbenprächtiges Bild vom Bayerwald und Böhmerwald. Er zeigte Rauheit und Sanftheit des Grenzgebirges. Die Farbenpracht im Frühling, die Fülle des Sommers aber auch Stimmungen im Herbst und Winter mit Nebel und dicken Tautropfen rundeten das Gesamtbild ab.
Hubert Bauer-Falkner präsentierte mit vier Diaprojektoren auf zwei Leinwänden seine Parallelprojektion. Hinterlegt mit lyrischen Gedanken und Musik von Antonio Vivaldi zeichnete er ein farbenprächtiges Bild vom Bayerwald und Böhmerwald. Er zeigte Rauheit und Sanftheit des Grenzgebirges. Die Farbenpracht im Frühling, die Fülle des Sommers aber auch Stimmungen im Herbst und Winter mit Nebel und dicken Tautropfen rundeten das Gesamtbild ab.
Naturpark - Fortbildung: Erlebnis „Großer Pfahl“
vom weißen Quarzriff zum tiefen Quarzbruch
Die Veranstaltung im Rahmen des Naturpark – Bildungsprogramms 2006 wendet sich besonders an Touristiker, Vermieter, Natur- und Landschaftsführer, Lehrer oder sonstige „Multiplikatoren“. Entlang eines der umfangreichsten Lehrpfade im Bayerischen Wald wird ein Rundgang im Naturschutzgebiet angeboten. Der besondere Reiz der Pfahlnatur zeigt sich in den bizarren Felsenriffen, beweideten Pfahlheiden und lichten Wäldern am „Großen Pfahl“. Ein ehemaliger Steinbruch mit einigen bereits restaurierten Betriebsgebäuden lässt die 100 jährige Abbaugeschichte des Pfahls in Viechtach erkennen. Der hoch aufragende „Große Pfahl“ führt als die Nummer eins unter „Bayerns schönsten Geotopen“ die Bestenliste der einhundert schönsten erdgeschichtlichen Erscheinungsformen an.
Bei dieser Fortbildung kann man sich über Natur und Erdgeschichte des Pfahls sowie touristische und kulturhistorische Aspekte wie Quarzbruch, „Pfahl-Sage“, Wanderwege, Broschüren, Führungsangebote, Klopferplatz , Schutzgebote usw. informieren. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. bietet auch in diesem Jahr von Juni bis September jeweils Dienstags um 15.00 Uhr einen einstündigen Rundgang am „Großen Pfahl“ an.
Referent: Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer Naturpark, Forstingenieur (FH) und Sozialpädagoge (FH)
Termin: Freitag, 21.04.06, Beginn: 15.00 Uhr, Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Parkplatz „Großer Pfahl“ an der B85; Stadt Viechtach
Anmeldung bis 21.04.06 oder Rückfragen unter 0 99 42 - 90 48 64
Referent: Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer Naturpark, Forstingenieur (FH) und Sozialpädagoge (FH)
Termin: Freitag, 21.04.06, Beginn: 15.00 Uhr, Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Parkplatz „Großer Pfahl“ an der B85; Stadt Viechtach
Anmeldung bis 21.04.06 oder Rückfragen unter 0 99 42 - 90 48 64