Knöterich: Wenn eine Zierpflanze zum Problem wird

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Zwischenbilanz durch Naturpark-Ranger

Im Früjhar 2022 startete der Naturpark Bayerischer Wald, das Landratsamt Regen, der Bayerische Wald-Verein e.V. und Pro Nationalpark einen Versuch, mittels Weiden den invasiven Sachalin Staudenknöterich effektiv und umweltschonend zu bekämpfen. Eine invasive Pflanze, die einheimische Flora und Fauna verdrängt und durch ihre hohe Konkurrenzkraft zum Problem wird.

Was ist seither geschehen? Wir erinnern uns: Eine Weidenspreitlage, ein 5x5 Meter Wühlmausgitter und eine 5x5 m Fläche mit Weidenstecklinge wurden getestet.

Nur eine Maßnahme war effektiv, die vergitterte Fläche. Die Pflanzen wuchsen auf und konnten dank der kleinen Maschen keinen stabilisierenden Stängel entwickeln. Sie verblieben klein und kippten um. Ständiges nachschieben der Pflanze sollte zudem das Rhizom aushungern. Diese Methode könnte somit eventuell in sensiblen Bereichen angewandt werden. Die umgebende Vegetation kann durch das Gitter austreiben, das Gitter kann zudem mehrere Jahre angewendet werden.

Ob die Bekämpfung des Knöterichs auch langfristig einen Erfolg erzielt, wird nun mehrere Jahre erprobt. Und auch andere Institutionen haben Interesse an der innovativen Methodik gezeigt. Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön werden sie ebenfalls in einem sensiblen Gebiet testen.

Es bleibt die Frage: Funktioniert die Methode auch in großen Stil? Das Gitter muss vor Wintereinbruch entfernt werden, das ist aufwändig, aber machbar.

Zur Weidenspreitlage: 8 Mann waren nötig um die relativ aufwändige Weidenspreitlage am Ufer zu verankern. Sehr zur Freude des dort ansässigen Bibers. Der nutze die Gelegenheit gleich, um den unteren Teil der Anlage eine Woche nach Installation zu fressen. Die Weidenspreitlage wurde daraufhin mit einem kleinen Zaun gezäunt um zumindest die Hälfte des Experiments zu schützen. Die Weidenspreitlage konnte sich jedoch nicht so schnell etablieren. Der Knöterich war komplett durchgewachsen. Das gleiche Bild zeichnete sich bei den Stecklingen ab. Sie konnten sich in der kurzen Zeit nicht auf der Fläche etablieren und der Knöterich konnte ungehindert aufwachsen.

Das Experiment wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Die Gittermethode scheint vielversprechend. Auch gab es keine Hinweise drauf, dass sich Tiere drin verfingen, da relativ schnell Grasbewuchs darüber gebildet wurde.

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