Alles unter einem Dach: Arber, Fledermäuse, Skisport und die Eisenbahn

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Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer führte 20 Teilnehmer einer Naturparkführung in die NaturparkWelten ein

Der Arber ist nur ein Thema der im letzten Juli eröffneten vier Ausstellungen und Museen in den NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein. Doch er ist quasi das Verbindende. Alle Ausstellungen – sei es das Europäische Fledermauszentrum, das Skimuseum oder das Museum „Eisenbahn und Mobilität“ - haben irgendwie auch den Arber zum Thema. Jede von ihnen vertieft eine Facette des „Königs des Bayerischen Waldes“. So spannend, informativ und selbsterklärend jede der NaturparkWelten-Ausstellungen auch ist: Besonders interessant sind auch die Geschichten und Ideen, die sich hinter den Ausstellungen verbergen. Zum 20jährigen Jubiläum der „Gebietsbetreuung Arberregion“ lud daher Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald kürzlich alle Naturparkfreunde ein, auf einem gemeinsamen Rundgang durch die NaturparkWelten mehr über die Entstehung der Museen – speziell natürlich über die der interaktiven Arberausstellung - zu erfahren.

Bereits seit dem Jahr 2000 beherbergt die ehemalige Empfangshalle des Grenzbahnhofes Bayerisch Eisenstein das Bayerisch-Böhmische Informationszentrum für Natur- und Nationalparke. Kernstück der Ausstellung sind hier vor allem der historische Grenzstein, der heute noch daran erinnert, dass einst der Eiserne Vorhang die Eingangshalle des Grenzbahnhofs teilte, und ein Geländemodell des Grünen Dachs Europas. Im Jahr 2006, als die Deutsche Bahn viele ihrer Bahnhöfe verkaufte, entschloss sich der Naturparkverein, den deutschen Teil des Grenzbahnhofs zu kaufen, damit er auch weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich sein konnte. Die Renovierungsarbeiten erwiesen sich jedoch als schwierig: Feuchtigkeit im Kellergewölbe und marodes Gebälk erforderten eine Sanierung von Grund auf. Dass diese Renovierung ein Erfolg war, konnten die Teilnehmer bereits auf dem Weg zu den neuen Ausstellungen der NaturparkWelten erkennen: Das neu eröffnete Museums-Cafe im historischen Warteraum Erster Klasse lässt heute wieder den Charme vergangener Tage aufleben.

Einblicke in die Arberwelt – in ihre Flora und Fauna, in ihre Geologie und Schutzgebiete soll die interaktive Arberausstellung geben. Sie soll zum Nachdenken anregen, den Besuchern zeigen, dass der Berg uns Menschen viel geben kann, wenn wir Rücksicht auf ihn nehmen. Die Themenbereiche „Mensch und Berg“ und „Naturschutz und Naturnutz“ stellen, so Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer, daher die Kernbereiche der Arberausstellung dar: Interviews mit prominenteren Bergexperten, wie dem Natur- und Tierfilmer Jürgen Eichinger oder dem BR-Moderator Michael Pause, aber auch mit weniger prominenten Arberkennern zeigen nicht nur, was der Arber uns Menschen psychologisch geben kann, sondern geben auch Denkanstöße, wie man mit dem Arber zukünftig umgehen könnte. Denkanstöße von Seiten der Gebietsbetreuerin soll das „Fernrohr in die Zukunft“ geben, in dem den Besuchern Bilder verschiedener Zukunftsvisionen präsentiert werden. Die Gebietsbetreuerin: „Ziel war es, dem Gast nicht mit erhobenen Zeigefinger zu sagen, wie es nach Meinung des Naturschutzes aussehen sollte, sondern im zu helfen, die verschiedenen Visionen für sich abzuwägen, um sich eine eigene Meinung zu bilden.“ Welches Wissen, welche „heimlichen Naturschätze“, welche Geschichte das Gebiet rund um den Großen Arber birgt, erfuhren die Teilnehmer auf dem anschließenden Rundgang durch das Europäische Fledermauszentrum, das Skimuseum und das Museum „Eisenbahn und Mobilität“.

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