Naturpark Projekttage in Drachselried gestartet

Veröffentlicht am:

Ein Thema, das derzeit die Gemüter erhitzt: Der Wolf. Wer kennt sie nicht, die Geschichte des bösen Wolfs und der Großmutter?

Im Wolfsjahr 2023/24 wurden in Deutschland laut der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) 209 Rudel, 46 Paare und 19 Einzelwölfe nachgewiesen.

Fakt ist: der Wolf ist da und mit ihm auch Probleme und Ängste. Genau zwecks dieser aktuellen Thematik hatte sich das Kinderhaus in Drachselsried den Projekttag Wolf gewünscht. Eine Studentin (Natalie Triller) die derzeit ein Praktikum im Naturpark absolviert, durfte das Thema inhaltlich ausarbeiten. Gemeinsam mit Rangerin Samantha Biebl wurde der Projekttag dann bei 3 Gruppen auf zwei Tage verteilt abgehalten. Am zweiten Tag wirkte Ranger Emanuel Hackl mit.

Die Kinder lernten einiges: Was frisst der Wolf? Wie sieht er aus? Welche Probleme ergeben sich, wenn der Wolf dem Menschen und dessen Nutztieren nahekommt.

Ein Wolfsfell und Schädel, geliehen vom Nationalpark, ließ die Kinder staunen. Anhand des Fells und mithilfe eines Meterstabes durften die Kinder den Wolf nachbauen. Viele kleine Stofffetzen wurden zu einem Wolfsbild zusammengebaut. Im Anschluss ging es raus aufs Gelände. Hier lernten die Kinder die Verhaltensweisen, für den Fall einer Wolfsbegegnung.

Wichtig war auch die Thematik: Wie schütze ich meine Nutztiere? Hier hatten einige der Kinder schon gute Vorbildung und gute Ideen. Schnell kamen sie auf den Elektrozaun und Herdenschutzhunde.

Laut Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit liefert „umfassende Informationen zum Gefahrenpotenzial von Wölfen die 2002 vom Norwegischen Institut für Naturforschung (NINA) veröffentlichte Studie "The fear of wolves: A review of wolf attacks on humans". Darin wurden Berichte über Wolfsangriffe auf Menschen und ihre Ursachen in Skandinavien, Mitteleuropa, Asien und Nordamerika zusammengetragen und ausgewertet. Demnach sind Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten. In der Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Wolfsangriffe auf Menschen lassen sich vor allem auf drei Ursachen zurückführen: Tollwut, Provokation und Futterkonditionierung.“ Letzteres bedeutet, dass Tiere durch ständiges Füttern nahe an den Menschen gewöhnt werden und dann Unfälle passieren, wenn sie nichts bekommen.

Dieser Projekttag bleibt nicht der letzte und die Kinder werden im Sommer wieder von den Rangern besucht. Dann mit einem Thema zu Bäumen, die Linde, passend zu der sehr alten Linde beim Waldplatz in Fernöd.

Zurück