Nationalpark und Naturpark arbeiten gut zusammen

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Arbergebietsbetreuer Johannes Matt bei den Waldführern von Pro Nationalpark

Ludwigsthal. Regelmäßig treffen sich die Waldführer von Pro Nationalpark Zwiesel zu Fortbildungen und zum Erfahrungsaustausch. Zu einem dieser Treffen kam kürzlich der neue Arbergebietsbetreuer ins Schloss Ludwigsthal, welches dem Verein Pro Nationalpark auch als „Vereinsheim“ dient.

Beate Gebhard von der Vorstandschaft begrüßte in Vertretung des verhinderten 1. Vorsitzenden Folker Freimuth Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald. Bei seiner Vorstellung stellte sich heraus, dass er einigen Anwesenden bereits gut bekannt ist. Sie hatten gemeinsam mit ihm im Jahr 2010 die Ausbildung zum Waldführer absolviert. Der junge Mann stammt aus Jandelsbrunn, studierte Geographie und Forstwissenschaft und war danach beruflich unter anderem auch im Allgäu tätig. Seit zirka einem Jahr ist er nun beim Naturpark Bayerischer Wald angestellt. Sein recht umfangreicher Tätigkeitsbereich umfasst auch das Arbergebiet samt Gipfelbereich, das Rissloch und das FFH-Gebiet Silberberg. Johannes Matt ist vor allem für die Gebietsbetreuung und die Besucherlenkung zuständig.

Sein Büro hat er im Naturparkhaus in Zwiesel. Die meiste Zeit übt er jedoch seine Tätigkeit in der freien Natur aus. Ebenso wie der Nationalpark und der Verein Pro Nationalpark bietet auch der Naturpark viele Führungen während allen Jahreszeiten für Einheimische, Feriengäste und naturinteressierte Personen an. „Vor allem Exkursionen und Wanderungen in die Risslochschlucht und am Arberplateau erfreuen sich immer größerer Beliebtheit“, informierte Matt. Die Versammlungsteilnehmer waren beeindruckt von den umfangreichen und vielseitigen Aufgaben mit denen Johannes Matt betraut ist. Bei seinem Vortrag konnte man spüren, wie gern und mit welcher großen Leidenschaft er seinen Beruf ausübt. Ein großes Anliegen ist ihm der der Schutz des Auerhuhns.

Für den Verein Pro Nationalpark erfreulich ist die Tatsache, dass die Ehefrau von Johannes Matt zur Zeit die Waldführer-Ausbildung absolviert und das Team von Pro Nationalpark bald verstärken wird. Johannes Matt ist auch in der Öffentlichkeits- und Medienarbeit des Naturparks eingesetzt. Im Naturpark steht der Erhalt der bäuerlich geprägten Kulturlandschaft im Mittelpunkt. Über Jahrhunderte hinweg ist sie durch den Einfluss von Menschen, durch Land- und Forstwirtschaft, Siedlungs- und Gewerbetätigkeit, politische Vorgaben und Traditionen entstanden. Der Naturpark besitzt keine eigenen Flächen. Die Eigentümerstruktur ist bunt verzahnt, Staatswälder wechseln sich mit Privatflächen und kommunalen Flächen ab. Der Naturpark Bayerischer Wald ist als gemeinnütziger Verein organisiert, getragen von den Landkreisen und Gemeinden. Auch Verbände und Vereine sowie Privatleute können beim Naturpark Bayerischer Wald e. V. Mitglied werden.

Im Nationalpark stehen dagegen der strenge Schutz der Natur und die Forschung im Vordergrund. Die Erholungsnutzung ist möglich, soweit es der Schutzzweck zulässt. Die Flächen des Nationalparks sind im staatlichen Eigentum und die Verwaltung als Sonderbehörde des Bayerischen Umweltministeriums organisiert. Sowohl im Naturpark, als auch im Nationalpark sind natürlich Umweltschutz und Umweltbildung wichtige Teile des Aufgabenspektrums.

Beate Gebhard bedankte sich im Namen aller Anwesenden für den Besuch und den umfangreichen Vortrag des Arbergebietsbetreuers. Man kam überein, den bereits guten Kontakt weiterhin zu vertiefen und auszubauen. Letztendlich sind die Tätigkeiten des Naturparks und die Unternehmungen der Waldführer Basis für einen qualitativen Tourismus, der der ganzen Region zugute kommt. Anschließend diskutierten die Waldführer noch über Änderungen und Neuerungen für das anstehende Winterprogramm. Hier möchte der Verein sein bereits recht umfangreiches Angebot erweitern und für naturinteressierte Einheimische und Gäste noch vielseitiger gestalten. Angesprochen wurden auch anstehende Aktionen, wie zum Beispiel die Teilnahme an Umzügen, Märkten und Veranstaltungen. Einige Mitglieder regten an, Mittel aus der Vereinskasse für weiteres Werbematerial zur Verfügung zu stellen.

Im Anschluss an die Versammlung führte Alfred Baierl die neuen Waldführer noch durch das Schloss. Sein sehr interessanter und detaillierter Vortrag über die Geschichte des Gebäudes, seiner ehemaligen Besitzer und Bewohner und die jahrelange Renovierung durch Pro Nationalpark unter dem damaligen Vorsitz von Eugen Stadler wurde von allen Teilnehmern mit großem Interesse aufgenommen. Der Termin für die nächste Versammlung der Waldführer wird rechtzeitig bekannt gegeben. Die Vereinsmitglieder und alle interessierten Personen können daran teilnehmen. rb 

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