Die intakte Gebäudehülle

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Energieberater Wolfgang Kuchler im Naturparkhaus

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Vortragsraum des Naturparkhauses, zum vierten Vortrag, den der Energieberater Wolfgang Kuchler für den Verbraucher-Service Bayern hielt. Die Vortragsinhalte waren die Energetische Optimierung der Gebäudehülle, speziell von Außenwänden, Dach und Decken. Auch Kosten und Fördermöglichkeiten wurden beleuchtet.

Zu Beginn veranschaulichte Kuchler noch einmal die Größenverhältnisse der Energieverbräuche. Für Beleuchtung wird etwa 1 % benötigt, für Waschen, Kochen, Spülen sind es etwa 2,5 % und für Kühlen und Gefrieren etwa 3 % des Gesamtenergieaufwandes. Doch dann kamen die entscheidenden zwei Größen: Die Warmwasseraufbereitung mit etwa 11 % und die Gebäudebeheizung mit 78 %.

Eine gut funktionierende Gebäudehülle stellt also einen entscheidenden Faktor der Energieeinsparung dar. Nachfolgend wurden verschiedene Dämmmaterialien für einzelne Bereiche vorgestellt. Wichtig ist immer die Betrachtung des Einzelfalles mit seinen verschiedenen Komponenten. Ein altes Gebäude, das mit dicken Bruchsteinmauern gebaut ist, brauch eine andere Betrachtung als ein Bau aus den 80er Jahren. Für den Bruchsteinbau wird z.B. eine hinterlüftete, vorgehängte Fassade nötig sein. Ein sogenanntes „worst performing building“, heute kurz WPB-Bau genannt, das per Energieausweis der Gebäudeklasse H zugeordnet wird, das sind meist Häuser aus den 60er Jahren, verliert etwa 80 % der Wärme über die Außenfassade.

Falls ein Dachboden kalt bleiben darf, ist eine Dämmung der obersten Geschossdecke viel kostengünstiger als eine Zwischensparrendämmung. Kuchler räumte auch mit der alten Irrmeinung auf, dass das Dämmen alter Gebäude automatisch Schimmelbefall bedeute. Schimmel braucht Feuchte und Wärme. Das gibt es nur, wenn Fehler gemacht werden und ein falsches Nutzverhalten dazu kommt. Verschiedene Beispiele wurden vorgestellt. Dazu gab es auch eine grobe Angabe von Kosten. Fördermöglichkeiten gibt es über die KfW oder durch die Bafa. Dazu ist aber die Begleitung durch einen Energieeffizienzberater nötig. Finanzierungsberatungen machen die Bankberater. Für selbstgenutztes Wohneigentum gibt es aber nach § 35c auch steuerliche Absetzmöglichkeiten für Investitionen. Landratsämter stellen ebenfalls Ansprechpartner für Energieberatungen zur Verfügung, dort kann man ebenfalls anrufen.

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