Ein Besuch bei den Schönheiten der Nacht

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Faszinierende Ausstellung im HNKKJ - Armin Detts Vortrag begeistert für die Vielfalt der Nachtfalter

Frühling im Bayerischen Wald. Sind Sie auch schon einem Zitronenfalter begegnet? Die ersten hat die Sonne schon wachgekitzelt. Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge werden, wenn es mit den Temperaturen so weitergeht, bald folgen. Hübsche Frühlingsboten. Doch Tagfalter machen sage und schreibe nur 9% der heimischen Schmetterlinge aus. 91 % sind Nachtfalter! Aber wer kennt die schon? Armin Dett aus Radolfzell am Bodensee. Er kennt sie – und – noch viel wichtiger – er liebt sie, seit er einige Jahre lang im eigenen Garten auf deren Spurensuche ging. Dass Nachtfalter nicht die langweiligen  braun-grauen „Motten“ sind, als welche sie von vielen abgetan werden, sondern wahre Kunstschätze, das führt er in der aktuellen Ausstellung des HNKKJ, gefördert von der KEB Freyung-Grafenau und dem Naturpark Bayerischer Wald, vor.

Mit „Schönbär und Nonne – Aus dem geheimen Leben der Nachtfalter“ startet das aktuelle Jahresprogramm des Vereins in Sachen Natur. Wer neugierig auf weitere Veranstaltungen ist, könne im Internet unter www.hnkkj.de schon mal Einblick in kommende Veranstaltungen nehmen, so Christine Linhard, Verantwortliche für den Bereich Natur im Verein. Zusammen mit Johannes Matt von der Naturpark-Umweltstation Waldkirchen, begrüßte sie die Gäste zum Einführungsvortrag am Freitag, dem 16.02.2024.

Mit den Augen des Diplom-Designers, der Armin Dett von seiner Ausbildung her ist, zeigte der Schmetterlingsexperte auch hier, wunderbar aufbereitet und in fantastischen Fotografien, die Farben- und Formenvielfalt dieser verkannten Insektengruppe. Die Begeisterung für seine „Schützlinge“ sprang bei seinem engagierten Vortrag auch auf die Zuhörerschaft über. Mucksmäuschenstill war klein wie groß, wenn Herr Dett die „Dramen der Nacht“ aufzeigte -  Eulenfalter mit Fledermaus-Bissen oder völlig „abgewrackte Oldtimer“-, aber auch von Lebensweise, Anpassungsfähigkeit und Verhaltensweisen der Nachtfalter erzählte. Vogeldreck oder Schmetterling? Zweig oder Falter? Kaum zu unterscheiden und perfekte Beispiele für tierische Mimese.

Wer den spannenden Vortrag verpasst hat, der sollte auf jeden Fall in den kommenden vier Wochen einen Blick ins Haus der Natur, Kunst, Kultur und Jugend in Waldkirchen werfen, um die Schönen der Nacht kennen zu lernen, die mit den Knien hören, mit riesigen Fühlern die Dunkelheit erforschen und viele Tricks auf Lager haben, um ihren zahlreichen Fressfeinden zu entkommen. Experten in Sachen Angepasstheit und Überlebenswille, denen der Mensch leider in den letzten Jahrzehnten viel zu sehr mit Insektiziden oder auch Lichtverschmutzung auf die Pelle gerückt ist. Umso wichtiger ist es, sie mit Hilfe dieser Ausstellung ins Herz zu schließen. Möglich ist das  – zeitgleich mit einer Ausstellung des Naturparks über die Problematik nächtlicher Beleuchtung - bis zum 17. März jeweils freitags von 10 bis 14 Uhr und am Samstag und Sonntag von 14 bis 16 Uhr oder auf telefonische Anfrage bei der Naturpark-Umweltstation unter Tel.: 0171 3610115.
Das Team vom HNKKJ und der Umweltstation Waldkirchen freuen sich auch sehr über zahlreiche Schulklassen-Besuche. Die fantastischen Fotos und die tolle didaktische Aufbereitung des Themas sind es wert.

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