Bayerns Geotop Nummer 1

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Exkursion am Großen Pfahl in Viechtach

Das Quarzriff Großer Pfahl führt als Bayerns Geotop Nr.1 die Bestenliste der einhundert schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler Bayerns an. Geotope sind steinalte Boten der Erdgeschichte, wie beispielsweise bizarre Felsen, geheimnisvolle Höhlen oder Fundstellen seltener Mineralien. Hier kann man gleichsam den „Pulsschlag der Erde“ erahnen. Im Naturpark Bayerischer Wald ist der Große Pfahl in Viechtach ein überregional bekanntes Naturdenkmal. Der Naturpark ist Qualitätssiegelträger von „Umweltbildung.Bayern“, einem bayernweiten Netzwerk qualifizierter Umweltbildungseinrichtungen. Alle Interessierten sind hier herzlich zu einer kostenlosen Wanderung eingeladen. Treffpunkt ist am Sonntag, den 17. September um 15.00 Uhr am Parkplatz Großer Pfahl an der B85 bei Viechtach. Die Veranstaltung wird von der Naturpark Umweltstation Viechtach gemeinsam mit der LBV Kreisgruppe Regen angeboten. Eine Anmeldung ist spätestens bis zum Freitag 15. September um 12 Uhr beim Naturpark telefonisch unter der Nummer 09922 80 24 80 erforderlich. Wer mit der Bahn durch das wildromantische Regental anreist, kann ab dem Bahnhof Viechtach auf dem ca. zweieinhalb Kilometer langen Pfahlsteig zum Treffpunkt wandern.

Geologin und Landschaftsarchitektin Dorothea Haas von der Naturpark Umweltstation Viechtach lädt zu einer ca. zweistündigen, naturkundlichen Wanderung am „Großen Pfahl“ ein. Wissenswertes und Interessantes zur Erdgeschichte, Tier- und Pflanzenwelt oder der fast 100-jährigen Abbaugeschichte im ehemaligen Quarzbruch kann man dabei erfahren. Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bietet sich dem Wanderer ein Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen und lichten Pfahlheiden. Die Felsentürme aus Quarzgestein sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern beflügeln schon lange die Fantasie der Menschen. Nach alten Sagen sind die weißen Felsenzacken der oberirdische Kamm eines tief im Erdinneren ruhenden Drachens. Tatsächlich ist der Pfahl ein uralter Riss im Grundgebirge des Bayerischen Waldes. Gegen Ende des Erdaltertums drangen heiße wässrige Quarzlösungen in diese Spalten und Hohlräume ein und erstarrten in einer Tiefe von bis zu fünf Kilometern zum weißen Quarzgestein. Im Laufe der Jahrmillionen wurde das umliegende weichere Gestein verwittert und abgetragen. Der sehr harte Pfahlquarz wiederstand bis heute dem Zahn der Zeit. Am „Klopferplatz“ kann man selbst Quarzkristalle suchen – nur hier ist die Mitnahme von Quarzkristallen im Naturschutzgebiet erlaubt.

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