2003

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Burgen und Kapellen in der Pfahlregion Kulturgeschichte eines Naturdenkmals

In der Pfahl-Infostelle im „Alten Rathaus“ in Viechtach hielt Kreisheimatpflegerin Frau Cornelia Schink einen Diavortrag über die Kulturgeschichte der Pfahlregion. Die Archäologin führte die Zuhörer in die spannende Welt der Burgen, Kirchen, Kapellen, Feldkreuze, Totenbretter oder „Marterl“. Der Pfahl erhebt sich vielerorts als weißes Quarzfelsenriff in der Landschaft und eignete sich daher als Verteidigungs- und Aussichtspunkt der damaligen Landesherrn. Das Schloss Wolfstein in Freyung steht direkt auf einem Pfahlfelsen. Im 13. Jahrhundert wurde es v.a. als Schutzburg für „Handelsreisende“ auf den „Goldenen Steigen“ erbaut, die von Passau nach Böhmen führten. Auf diesen Handelswegen wurde das damals sehr wertvolle Salz – auch als das „weiße Gold des Mittelalters“ bezeichnet – transportiert. Es hatte bereits den langen Weg von den Salzbergwerken bei Salzburg, über die Salzach und den Inn nach Passau hinter sich, als es beim Schloss Wolfstein vorbei kam. Seine höchste Erhebung erreicht der Pfahl mit der Burg Weissenstein bei Regen. Die Blütezeit dieser Burg ist eng mit dem Adelsgeschlecht der „Degenberger“ verbunden. Die „Degenberger“ waren im Mittelalter berühmt für die Zucht von Turnierpferden, so dass „Weissenstein“ oft als der Schauplatz von Ritterturnieren diente. Die Burg Weissenstein wurde im Laufe ihrer bewegten Vergangenheit dreimal erobert. Im dreißigjährigen Krieg verwüsteten die „Schweden“ die Burganlage. Im österreichischen Erbfolgekrieg hinterließen die „Panduren“ von Oberst Trenck eine blutige Spur im Bayerischen Wald und brandschatzten die Burg. Heute findet man hier mit dem Museum „Das fressende Haus“, dem „Glaswald“, dem restaurierten Burgturm und einem Burglehrpfad über die „Kultur und Natur am Pfahl“ ein interessantes Natur- und Kulturzentrum. Der Pfahl diente aber nicht nur als erhabene Warte für Burgen und Schlösser, sondern zog die Menschen auch als Gebets- und Gedenkstätte an. Am Moosbacher Pfahl in der Gemeinde Prackenbach sind Heiligenfiguren in einem Felsvorsprung versteckt . Daneben befindet sich ein „Heiliges Grab“ mit einer Christusfigur, das in einen Quarzfelsen geschlagen wurde. Die „Kapelle St. Antonius“ am Antonipfahl bei Viechtach lädt mit ihrem Kreuzweg zum besinnlichen Verweilen ein. An die Verstorbenen erinnern hier „Totenbretter“. Diese „Gedenk-Totenbretter“ sind mit den Namen und Lebenszeiten des Verstorbenen versehen, oft wird auch ihr gesellschaftliches Engagement gewürdigt. Früher wurden die Toten auf Brettern im Hause ihrer Angehörigen bis zu ihrer Beerdigung aufgebart. Zur Erinnerung an die Verstorbenen wurden diese „Aufbar-Tottenbretter“ meist an alten Bäumen festgenagelt. Heute findet man diese noch vereinzelt in der Pfahlregion. Zeitzeugnisse aus der bewegten Abbaugeschichte des Pfahls findet man am „Großen Pfahl“ bei Viechtach. Der Abbau des Pfahlquarzes veränderte 100 Jahre lang das Gesicht der Landschaft. Einmalige Felspartien fielen dem Abbau zum Opfer. Die restaurierte Verladestation und „Alte Schmiede“ geben Einblicke in den ehemaligen Ablauf des Steinbruchbetriebes. Ein einmaliger Zeitzeuge ist auch das mächtige, bis zu 30 Meter hohe ehemalige Schotterwerk - die so genannte „Quetsch“, was sich aus dem Wort „quetschen“ ableitet. Hier wurde die rohen Felsenblöcke zerkleinert – von „quetschen“ kommt das Wort „Quetsch“ - und in riesigen Siebtrommeln sortiert. Die Stadt Viechtach hat im Jahr 2000 dieses „Industriedenkmal“ erworben. Damit kann es für die Nachwelt erhalten bleiben und sich in Zukunft hier ein Zentrum für Naturschutz, Umweltbildung und Naherholung bilden. Der Pfahlbeauftragter des Naturparks, Matthias Rohrbacher, dankte zum Abschluss des Diavortrages der Referentin Cornelia Schink und wies darauf hin, dass man sich in der „Pfahldauerausstellung“ im „Alten Rathaus“ in Viechtach das ganze Jahr intensiv mit diesem Thema beschäftigen kann.

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Diaüberblendschau im Grenzbahnhof Das Jahr im Woid

Zur ersten Naturpark-Veranstaltung im Jahr 2003 kamen wieder Teilnehmer aus beiden Ländern in den Grenzbahnhof. Der Ingenieur und Hobbyfotograf Bauer-Falkner aus Hauzenberg verstand es, mit seinen zwei Überblend-Projektoren und vier Boxen den Veranstaltungsraum des Grenzbahnhof in ein erstklassiges Kino zu verwandeln. Mit den besten aus einigen tausend Dias zeichnete er musikalisch hinterlegt und mit Gedichten gespickt den Jahreszyklus im Bayerischen Wald und Böhmerwald. Bauer-Falkner ist immer noch seiner alten Spiegelreflexkamera treu geblieben und fängt Landschaftsfotos, aber auch kulturelle Ereignisse und Flurdenkmäler ein. In 19 Sequenzen malte er ein lebendiges Bild vom „grünen Dach Europas“. Der Grenzkamm zieht ihn in den Bann, ebenso die Stadt des Granits – Hauzenberg. Ob das Zauberland an den Schachten oder typische Bayerwaldwasserfälle, es gibt stets passende Bildsequenzen und Zeitreihen. Sonnenuntergänge und Fernblicke über Nebelmeere im Waldland lieferten ebenfalls einiges an Stimmungen. Vielen Betrachtern wurde eigentlich wieder klar, dass man nicht unbedingt in ferne Länder reisen muss, um atemberaubende Naturschönheiten und Stimmungen zu erleben, man muss eigentlich nur nach draußen gehen, jede Jahreszeit und jedes Wetter – auch das scheinbar weniger gute - hat seine eigene Stimmung, die ein Erleben wert ist. Was Bauer-Falkner in jahrelangen Wanderungen mit seiner Kamera eingefangen hat, läuft in einer Diaschau in gut einer Stunde ab. Dem Zuschauer wurde dabei gar nicht bewusst das er in entspannter Atmosphäre einige hundert Dias sieht. Hubert Bauer-Falkner hat mittlerweile mehr als ein halbes Dutzend verschiedener Diaschauen in seinem Repertoire. Wer sich näher dafür interessiert, kann mittlerweile auch Begleithefte dazu von ihm erhalten.

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Die Ilz – Flusslandschaft des Jahres 2003 Diavortrag und Ausstellungseröffnung

Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. widmete seine erste Veranstaltung im Jahr 2003 im neuen Naturpark-Informationshaus in Zwiesel der Ilz. Am 22. März 2002 wurde in einer feierlichen Proklamation in Grafenau im Beisein von Umweltminister Dr. Werner Schnappauf die Ilz zur Flusslandschaft der Jahre 2002/2003 ausgerufen. Die Ilz stellt eine der letzten Wildflusslandschaften der Bundesrepublik dar. Im Naturpark-Informationshaus wurde nun die Sonderausstellung des Wasserwirtschaftsamtes Passau zur Ilz präsentiert und in einem Diavortrag Leben und Kultur entlang des Flusses näher beleuchtet. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte durch den Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Passau, Herrn Wetzstein. In seiner kurzen Einführungsrede ging er auf die fünf Leitsätze ein, die alle Verantwortlichen sich zum Thema Ilz gesetzt hatten. Die fünf Leitsätze geben vor, dass die Wasserqualität so verbessert werden soll, dass man wieder baden kann. Im Unterlauf der Ilz soll wieder die Gewässergüteklasse „gering Belastet“ erreicht werden. Darüber hinaus soll das Gewässersystem der Ilz wieder für alle Lebewesen durchgängig werden. Außerdem sollen bedrohte Tierarten wie Flussperlmuschel, Steinkrebs und Huchen erhalten werden. Insgesamt soll die Ilzregion als Lebens- und Erholungsraum aufgewertet werden. Auf insgesamt 24 Informationstafeln, die in Zusammenarbeit von Wasserwirtschaftsamt Passau und der Fischereifachberatung Niederbayern erstellt wurden, sind diese Themen dargestellt. Wetzstein sprach insbesondere die Nachrüstung von Kläranlagen aber auch die verstärkte Bedeutung der Vorhersage und des Schutzes vor Hochwässern an. Im Jahr 2002 hatte die Ilz ihr höchstes Hochwasser seit 50 Jahren erreicht, mit einem Höchststand von 10, 82 Metern. Im Anschluss an den kurzen Ausstellungsrundgang informierte Fridolin Apfelbacher aus Spiegelau in seinem abwechslungsreichen Diavortrag zur Ilz. Der „Hobby-Naturforscher“ ist die Ilz, seinen Angaben nach, schon mindestens fünf mal auf und abwärts gegangen. Beginnend von der Ohequelle am Rachelgipfel bis zur Mündung der Ilz in Passau spannte sich sein Bogen. Apfelbacher hatte in seinem Vortrag viele naturkundliche Informationen, aber auch sehr viele historische Bilder, wie z.B. alte Ansichten oder alte Postkarten mit eingebaut. Die Reiseschilderung überbrückte mehr als 1100 Höhenmeter vom zweithöchsten Gipfel des Bayerischen Waldes bis hinunter an die Donau. Die Zuflüsse der Ilz und die Ilz selbst wurden zum einen durch die Holztrift stark verändert, zum anderen durch die Glasindustrie beeinträchtigt. Sehr interessante Flussabschnitte sind beispielsweise die Steinklamm bei Spiegelau, wo die Ilz in einem Gefälle von 18-22% mineralogisch einiges zu Bieten hat. Die Sage, dass beim Durchschreiten der Klamm bei Nacht eine Berührung durch eine kalte Hand auf der Schulter erfolgt existiert bis heute noch. Die urwaldähnliche Bestockung und möglicherweise sogar die Beobachtung eines Feuersalamanders stellen Höhepunkte dar. Die kleine und die große Ohe vereinigen sich bei der Ettlmühle in der Nähe von Eberhartsreuth. Ab dort existiert der Name Ilz. Die Pflanzenvielfalt entlang des Flusslaufs ist enorm. Von 27 gefährdeten Pflanzenarten sind 19 vom Aussterben bedroht. Obwohl derzeit das Indische Springkraut und der Schlitzblättrige Sonnenhut mit ihrer Massenvermehrung ein großes Problem darstellen, gibt es noch vereinzelt Orchideenwiesen, die den Wanderer erfreuen. Interessant sind im Unterlauf auch die Unterwasserwiesen. Quellmoos und Wasserhahnenfuß bilden diesen Bewuchs am Gewässerboden. Die Sonderausstellung zur Ilz ist im Naturpark-Informationshaus nun bis 10. März 2003 zu den üblichen Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr zu sehen. Als weitere Aktion fand am Dienstag, 28. Januar im Hotel zur Post in Schönberg eine Auftaktveranstaltung des Naturpark Bayerischer Wald e.V. zu weiteren Vorträgen entlang der Ilz statt. Fridolin Apfelbacher präsentierte dort ebenfalls seine Diaschau, um damit auch für die Belange der Ilz zu werben. Die Honorare für die Veranstaltungen spendet er selbstlos der PNP - Fluthilfe. Das Jahr hindurch wird er in weiteren Ilzgemeinden bis hin nach Passau bei öffentlichen Vorträgen oder auch bei Vereinen zu Gast sein. Etwa hundert interessierte Besucher konnten mit den Veranstaltungen am vergangenen Freitag im Naturpark-Informationshaus und am Dienstag in Schönberg bereits erreicht werden. Je mehr Leute angesprochen und für die Belange der Ilz sensibilisiert werden, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die für gesteckten Ziele für die Flusslandschaft des Jahres 2003 erreicht werden.

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Diavortrag mit Ausstellungseröffnung im Naturparkhaus 2 Veranstaltungen zur Flusslandschaft des Jahres 2003

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2003 findet im neuen Naturpark - Informationhaus an der B11 Abfahrt Zwiesel - Süd (Infozentrum 3) ein Diavortrag von Fridolin Apfelbacher über die Flusslandschaft des Jahres 2003, die Ilz, statt. Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 24.01.2003 um 19.30 Uhr im Veranstaltungsraum des neuen Nullenergiehauses. Gleichzeitig wird durch Baudirektor Gerhard Wetzstein, dem Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Passau, die Sonderausstellung des Wasserwirtschaftsamtes zur Ilz – Flusslandschaft der Jahre 2002/2003 eröffnet. Diese Sonderausstellung wird dann bis zum 10. März im Naturpark-Informationshaus zu den üblichen Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr zu sehen sein. Die Sonderausstellung und der anschließende Diavortrag sollen die Schönheiten einer der letzten Wildflusslandschaften der Bundesrepublik aufzeigen. Mit Ausgewählten Bildern zeigt Fridolin Apfelbacher den Flusslauf von seinen Quellen am Rachel bis hin zur Mündung in der Dreiflüssestadt Passau. Neben den naturkundlichen Gegebenheiten beleuchtet er auch Leben und Wirken von Menschen entlang der „schwarzen Perle“, der Ilz. Am Dienstag, 28.01.2003 um 19:30 Uhr wird dann Fridolin Apfelbacher in Schönberg, Landkreis Freyung-Grafenau, im Hotel zur Post den gleichen Diavortrag noch einmal abhalten. Dieser dient dann als Auftaktveranstaltung für eine Reihe weiterer Vorträge entlang der Ilz in verschiedenen Gemeinden im Laufe des Jahres bis nach Passau hinunter. Das von den Veranstaltern gezahlte bzw. gespendete Honorar spendet Apfelbacher selbstlos der PNP-Fluthilfe. An alle Interessierten ergeht herzliche Einladung, der Eintritt ist frei.

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„Das Jahr im Woid“ – Diavortrag in Überblendtechnik Erste Naturpark- Veranstaltung im Grenzbahnhof 2003

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2003 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. im Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein einen Diavortrag in Überblendtechnik mit Huber Bauer-Falkner aus Hauzenberg an. Der begeisterte Hobbyfotograf Bauer-Falkner ist mit seinen Diaschauen seit Jahren im Bayerischen Wald unterwegs. Treffpunkt ist am Freitag, 17.01.2003 um 19:30 Uhr im Infozentrum Grenzbahnhof in Eisenstein. Die Anreise zur Veranstaltung ist aus Richtung Plattling bequem mit der Walbahn möglich (Ankunft 19:23). Auch die Rückfahrt mit der letzten Waldbahn um 21:34 ist gut möglich. Für Leute, die mit dem PKW anreisen müssen, bietet der Naturpark Bayerischer Wald e.V. ab 19:00 Uhr einen Service über die untere Stauumfahrung bei der Kläranlage. Mit der Diaschau „Das Jahr im Woid“ liefert Hubert Bauer-Falkner Landschaftseindrücke aus dem Bayerischen Wald und dem Böhmerwald in Wort und Bild. Die Überblendprojektion auf Großleinwand ist untermalt mit Kurzkommentaren und musikalischen Impressionen. Seine 19 Abschnitte über eine beeindruckende Region zeigen Landschaftstypisches, Kulturhistorisches, sowie den Zyklus der Jahreszeiten. Die Veranstaltung ist zweisprachig, es ist keine Anmeldung erforderlich.

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