Infos über die nützlichen Jäger der Nacht

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Naturpark-Veranstaltung zur Europäischen Fledermausnacht

Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayerischer Wald und der Landesbund für Vogelschutz hatten zu einer Veranstaltung anlässlich der Europäischen Fleder-mausnacht in den Grenzbahnhof eingeladen. Rund 30 kleine und große Fledermausinteressierte waren der Einladung gefolgt.

Zunächst wurde gemeinsam mit Naturpark-Umweltpraktikantin Anja Lauer ein Kinderaktionsprogramm durchgeführt. Hierbei konnten die Kinder Papierfledermäuse basteln und es wurden Fledermausspiele gespielt. Durch den Bau zahlreicher Fledermauskästen leisteten die Kinder einen Beitrag zum Schutz der Fledermaus in den heimischen Gärten. Anschließend gab es eine Führung durch die Fledermaus-Ausstellung im Kellergewölbe der NaturparkWelten durch die Commerzbank-Umweltpraktikantin.

Höhepunkte des Abends waren der Vortrag der Fledermausexpertin Susanne Morgenroth im historischen Wartesaal und die anschließende Exkursion durch das nächtliche Eisenstein. Susanne Morgenroth konnte mit unzähligen interessanten Informationen zu Fledermäusen aufwarten. Beispielsweise sagen die neuesten Kenntnisse der Forschung, dass Fledermäuse ihre Rufe im Ultraschallbereich nicht nur zur Ortung und Jagd benutzen, sondern dass sie über die Rufe auch miteinander kommunizieren.

Besonders für den Menschen sind Fledermäuse sehr nützlich. Bis zu 1 500 Insekten pro Stunde verspeist eine Fledermaus. Pro Nacht frisst sie etwa ein Drittel bis die Hälfte des eigenen Körpergewichts. Umgerechnet auf alle Obstkulturen in Bayern hilft die Fledermaus so mit, rund 50 Millionen Euro für Pflanzenschutzmittel einzusparen. Auch gibt es bereits Anfragen von Hotels zum Aufhängen von Fledermausbrettern, damit die Gäste weniger von Fliegen und Stechmücken geplagt werden. Bemerkenswert ist auch, dass die Mopsfledermaus im Silberberg bei Bodenmais ihr europaweit größtes Winterquartier hat. Am Ende des Vortrags durften die Kinder den Abendsegler-Pflegling „Erwin“ mit Mehlwürmern füttern.

Bei der Abendexkursion mit Taschenlampen und Fledermausdetektoren, die die Rufe für menschliches Ohr hörbar machen, konnten dann etliche Arten im Wanderpark und am Großen Regen gehört und auch gesehen werden. So waren in dieser Nacht vor allem Zweifarbfledermäuse und Zwergfledermäuse unterwegs, aber auch Wasserfledermäuse konnten gehört werden.

Besonders über den Bäumen am Wanderparkplatz konnten teilweise bis zu sechs Zweifarbfledermäuse gleichzeitig beim Jagen beobachtet werden. Diese sind durch ihre auffällige weiße Färbung am Bauch leicht zu erkennen. Susanne Morgenroth vermutete, dass sich in der Nähe wohl eine Männchenkolonie angesiedelt haben könnte. Auch an den Häusern am Dorfplatz konnten einige Zwergfledermäuse gesichtet werden.bbz 

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